Österreichs Speed-Herren wollen in Beaver Creek nachlegen

Kriechmayr bringt sich in Beaver Creek in Position
Am Freitag beginnt wieder das Weltcup-Triple der Alpinski-Herren in Beaver Creek. Österreichs Speed-Herren wollen bei den US-Klassikern sowohl im Super-G als auch Abfahrt (Samstag) an die starken Leistungen jüngst in Kanada anknüpfen. Sie peilen zudem den bereits vierten Super-G-Sieg in Beaver in Serie an und stellen dabei mehrere Mitfavoriten. Neben Hannes Reichelt etwa auch Vincent Kriechmayr.

Der Oberösterreicher hat sich vergangenen Sonntag in Lake Louise nur dem Norweger Kjetil Jansrud geschlagen geben müssen und startet am Freitag (19.00 Uhr MEZ, live ORF eins) zudem als "Titelverteidiger". Vor einem Jahr ging hier auf rund 3.000 Metern Seehöhe der Stern des Oberösterreichers mit dem ersten Weltcupsieg auf. Seitdem gehört Kriechmayr zur Ski-Elite.

"Titelverteidiger kann man nur sagen, wenn man amtierender Weltmeister ist", stellte Kriechmayr sofort klar. Natürlich sei er super in die Saison gestartet. "Deshalb ist auch das Selbstvertrauen groß. Und das hier ist für die Österreicher sowieso ein Ort, an dem sie immer viel gerissen haben."

In der Tat haben ÖSV-Läufer neun der bisher 16 Weltcup-Super-G auf der "Raubvogelpiste" gewonnen, darunter auch die jüngsten drei. 2014 siegte Reichelt, 2015 sensationell Marcel Hirscher, 2017 Kriechmayr. 2016 waren die Rennen ausgefallen.

Das Team von Sepp Brunner und Christian Perner hat zudem am Freitag den Saisonstart 2005 im Auge. Auch damals kam man mit den Plätzen 1 - 1 - 2 nach Beaver Creek, dann gewann Hannes Reichelt auch noch den Super-G und feierte seinen ersten Weltcupsieg. Mittlerweile hat der 38-jährige Salzburger drei seiner sechs Super-G's alleine in Hermann Maiers einstigem "Wohnzimmer" gewonnen und ist 2015 hier auch Weltmeister geworden.

"Es ist immer gut, dass nach Lake Louise Beaver Creek kommt. Das ist ein bissl Balsam auf die Seele", scherzte Reichelt, obwohl er schon in Kanada als Vierter aufgezeigt hatte. "Mit 38 Jahren und 148 Tagen peilt der Routinier am Freitag sein bereits siebentes Weltcup-Podest im Super-G an einem Ort an.

Nur Ski-Superstar Hermann Maier hat das bisher in Kitzbühel geschafft. "Die Konkurrenz ist aber riesig und die Jungen werden immer schärfer", warnte Reichelt. ÖSV-Herrenchef Andreas Puelacher traut dem Salzburger in Colorado trotzdem viel zu. "Man hat schon in Lake Louise gesehen, dass er in Form ist. Mit Hannes muss man hier immer rechnen."

Vergangenes Jahr hat Aksel Lund Svindal in Beaver Creek die Abfahrt gewonnen. Es war sein bereits 13. Podestplatz und sechster Sieg dort gewesen, an Weltcup-Siegen liegt der Norweger deshalb in Beaver schon gleichauf mit Maier, der inklusive WM 1999 dort aber acht Mal gewonnen hat. 14 Podestplätze an einem Ort hat bisher nur Marcel Hirscher in Adelboden, Val d'Isere und Kranjska Gora geschafft.

Svindal muss man auch diese Woche alles zutrauen, dabei kann der "Oberelch" derzeit wegen seiner Daumenverletzung am Start nicht einmal richtig anschieben. "Muss ich eben skaten, das können wir Norweger eh ganz gut", scherzte der 35-Jährige.

Auch für Svindal und Jansrud ist Kriechmayr schon im Super-G Mitfavorit. "Einfach, weil er technisch brutal gut fährt." Der Oberösterreicher nahm das gelassen hin. "Die Norweger wollen ja nur Druck auf mich abschieben. Ich habe alleine im eigenen Team viele Konkurrenten, die mir einen Strich durch die Rechnung machen können."

"Blöd reden ist im Skizirkus allgegenwärtig", weiß Kriechmayr. "Ja, ich bin in Form und habe vergangene Saison drei Rennen gewonnen. Aber im Vergleich zu anderen bin ich ein kleiner Fisch", sagte er und nannte etwa Reichelt. "Das sind Namen, zu denen ich aufschaue."

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