Ordinariatskanzler wirft Schwarz Realitätsverweigerung vor

Schwere Vorwürfe gegen Bischof Schwarz
Der Kärntner Ordinariatskanzler Jakob Ibounig wirft dem einstigen Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt, Alois Schwarz, Realitätsverweigerung in Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen ihn vor. "Er ist nach wie vor nicht bereit, sich der Wirklichkeit zu stellen", sagte er am Freitag im Ö1-"Mittagsjournal". Schwarz habe sich in seiner Reaktion den anstehenden Fragen gar nicht gestellt.

Der vom Domkapitel vorgelegte Bericht spreche eine "sehr objektive und klare Sprache" und werde auch Grundlage und Maßstab für die Visitation sein müssen, meinte der Ordinariatskanzler. Zu Schwarz' Reaktion auf diese Maßnahme sagte Ibounig: "Ob er sich nun freut, der Sache gelassen entgegensieht oder schlotternd, ändert nichts daran, dass einfach Tatsachen da sind, denen er sich dann auch wirklich zu stellen hat."

Indes übte Kardinal Christoph Schönborn Selbstkritik: "Weihnachtsfrieden in der Kirche? Es sieht wieder einmal nicht danach aus", schrieb er in seiner Kolumne in der Gratis-Zeitung "Heute". "Streit wird offen ausgetragen. Statt zuerst miteinander zu reden, reden wir übereinander." Und weiter: "Wir predigen den Weihnachtsfrieden - den anderen! Und schaffen es nicht, in der Familie der Kirche Konflikte friedlich zu klären und zu lösen."

Dennoch gibt sich Schönborn optimistisch, was eine friedliche Klärung der Vorwürfe betrifft. "Ob bald der vielgepriesene Weihnachtsfrieden einkehren wird - auch in der Kirche? Ich hoffe sehr!"

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