APA - Austria Presse Agentur

Palästinenser bei israelischem Luftangriff in Gaza getötet

Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen ist nach palästinensischen Angaben ein Mann getötet worden. Israel reagierte mit den Angriffen nach Armeeangaben auf Raketenbeschuss aus dem Küstengebiet. Drei weitere Palästinenser seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Mittwoch mit.

Eine Rakete sei in der israelischen Wüstenstadt Beer Sheva eingeschlagen, berichtete die Polizei. Das Geschoß traf ein Wohnhaus, in dem sich eine Mutter mit ihren drei Kindern befand, wie der Rettungsdienst berichtete. Es sei dabei niemand verletzt worden. Zwei weitere Personen seien leicht verletzt worden, während sie Schutz vor der Rakete gesucht hätten. Eine weitere Rakete sei offenbar in Richtung Meer geflogen, teilte die Armee mit. Die israelische Luftwaffe habe daraufhin "Terrorziele" im Gazastreifen angegriffen.

Verteidigungsminister Avigdor Lieberman ordnete wegen des Raketenbeschusses die Schließung der beiden israelischen Grenzübergänge Kerem Shalom sowie Erez an, wie sein Ministerium mitteilte. Die Fischereizone werde auf drei Seemeilen (rund 5,5 Kilometer) begrenzt. Ein für Mittwoch angesetztes Treffen des Sicherheitskabinetts zur Lage in Gaza wurde nach einem Bericht des israelischen Fernsehens allerdings wieder abgesagt.

Nach Monaten blutiger Grenzproteste im Gazastreifen hatte Israel am Sonntag der dort herrschenden Hamas mit einer neuen Militäroperation gedroht. "Die Hamas hat die Botschaft offenbar nicht verinnerlicht", sagte der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu. "Wenn sie die Angriffe und die Gewalt gegen uns nicht stoppen, werden diese auf andere Weise gestoppt - und dies wird wehtun, sehr wehtun."

Seit Ende März sind bei teilweise gewaltsamen Protesten an der Gaza-Grenze mehr als 200 Palästinenser getötet worden. Ein israelischer Soldat wurde erschossen. In Israel landen immer wieder Ballons mit Brandsätzen, die aus dem Gazastreifen geschickt werden.