APA - Austria Presse Agentur

Papst Franziskus reist zum Weltjugendtag nach Panama

Panama - Nadelöhr des Welthandels, Ziel für Migranten, Urlauberparadies in einer ökologisch sensiblen Region: In den nächsten Tagen wird der schmale Staat zwischen Süd- und Nordamerika zur internationalen Pilgerstätte. Dann erwartet Panama laut Kathpress mehr als 200.000 junge Gäste zum diesjährigen internationalen katholischen Weltjugendtag.

Die jugendlichen Pilger aus aller Welt, unter ihnen etwa 200 aus Österreich, kommen auch wegen eines Mannes: Papst Franziskus. Das zentralamerikanische Land erhofft sich viel vom Besuch des Pontifex. Schon jetzt gilt er nach Worten eines Diplomaten als "mit Abstand größtes Ereignis" seit dem Amerika-Gipfel 2015.

Das Glaubensfest beginnt bereits ab 16. Jänner mit einem Vorprogramm. Von 22. bis 27. Jänner folgen die Haupttage des Welttreffens in Panama-Stadt, zu dem ab 23. Jänner auch der Papst anreist. Für Franziskus ist es der dritte internationale Weltjugendtag nach Rio (2013) und Krakau (2016).

Mit Panama ist zum dritten Mal ein lateinamerikanisches Land Gastgeber des Weltjugendtages und aus Lateinamerika wird dieses Mal auch ein Großteil der Teilnehmer stammen. Aus Europa hingegen haben sich im Vergleich zu den Treffen vergangener Jahre deutlich weniger WJT-Pilger angemeldet. Hauptgrund dafür ist abseits der weiten Anreise wohl der vergleichsweise ungünstige Termin im Jänner. Zuletzt fanden die Weltjugendtage stets im Juli oder August statt, doch ist in diesen Monaten in Panama Regenzeit, während die Hauptferien in den trockenen Wintermonaten stattfinden.

Für Panama bedeuten der katholische Weltjugendtag und die Papstvisite mit den mehr als angemeldeten 200.000 Teilnehmern eine große organisatorische Herausforderung. Es ist der kleinste Staat, in dem bisher eines der seit Mitte der 1980er Jahre regelmäßig stattfindenden Großtreffen organisiert wurde. Das 3,5-Millionen-Einwohner-Land selbst hat viel investiert, um Infrastrukturprojekte wie den neue Hauptstadtflughafen und die U-Bahn-Anbindung wenigstens teilweise fertigzustellen. Präsident Juan Carlos Varela möchte den Papstbesuch - den ersten seit 1983 - zu einem Glanzlicht seiner auslaufenden Amtszeit machen.

Auch ein halbes Dutzend ausländischer Staatschefs hat sich angekündigt. Panama will sich weltoffen und als wirtschaftliches Schwergewicht in der Region präsentieren. Vielleicht zufällig eröffnet die Papstvisite auch das Jubiläum der Gründung Panamas vor 500 Jahren.

Die mehr als 200 Jugendlichen aus Österreich, die in zehn verschiedenen Gruppen - als Diözesan- und Dekanatsgruppen, mit Ordensgemeinschaften oder mit Bewegungen - nach Panama reisen, begleitet der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl. Auch Bundesjugendseelsorger und Franziskanerpater Darius Lebok ist vor Ort dabei.