APA - Austria Presse Agentur

Papst zu Besuch in Nordkorea grundsätzlich bereit

Papst Franziskus hat nach Angaben Südkoreas seine Bereitschaft zu einem Besuch in Nordkorea geäußert. Falls er eine offizielle Einladung erhalte, werde er "mit Sicherheit antworten, und ich werde vielleicht fahren", wurde der Papst vom Büro des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in am Donnerstag zitiert.

Moon habe Franziskus bei einer Audienz im Vatikan den Wunsch des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un nach einem Besuch des Papstes übermittelt. In einer Mitteilung des Vatikans zum Besuch Moons wurde eine mögliche Reise des Papstes nach Nordkorea nicht erwähnt.

Sollte Franziskus tatsächlich nach Pjöngjang reisen, wäre er das erste Oberhaupt der katholischen Kirche in Nordkorea - einem atheistischen Staat. Nach den Worten von US-Vizepräsident Mike Pence ist Nordkorea das Land mit der schlimmsten Christenverfolgung weltweit.

Moon, der selber praktizierender Katholik ist, war im September zu seinem dritten Gipfeltreffen mit Kim seit Anfang dieses Jahres nach Pjöngjang gereist. Dabei hatte er Kim nach Angaben eines Sprechers vorgeschlagen, dass der Papst Nordkorea besuchen könne.

Moon traf nach der Papstaudienz unter anderen auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zusammen. Bei den Gesprächen im Vatikan hätten die Parteien neben den guten bilateralen Beziehungen auch die "Förderung des Dialogs und der Aussöhnung zwischen den Koreanern" hervorgehoben, teilte der Heilige Stuhl mit. Franziskus spricht sich immer wieder für den Frieden zwischen beiden koreanischen Staaten aus. 2014 hatte der argentinische Pontifex während seiner ersten Asienreise Südkorea besucht.