APA - Austria Presse Agentur

Private Seenotretter von Sea-Watch wieder unterwegs

Die privaten Seenotretter der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch sind wieder im Mittelmeer in Richtung nordafrikanischer Küste unterwegs. Nachdem das Schiff mehr als drei Monate lang von maltesischen Behörden wegen angeblicher Bedenken an der ordnungsgemäßen Eintragung im Schiffsregister am Auslaufen gehindert worden war, fuhr die "Sea-Watch 3" in eine spanische Werft und dann nach Korsika.

Von dort aus legte das Schiff am Donnerstag ab, wie die Organisation auf Twitter mitteilte. Die zivile Rettung von Migranten im Mittelmeer ist in den vergangenen Monaten weitgehend zum Erliegen gekommen, unter anderem wegen erheblichen Drucks der neuen italienischen Regierung, die ihre Häfen für zivile Rettungsschiffe praktisch schloss. Sea-Watch will nun mit der spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms und dem italienischen Projekt Mediterranea "eine konstante Präsenz von Rettungsschiffen wiederherstellen", wie Sea-Watch-Sprecher Ruben Neugebauer der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Seit Monaten kommen nur noch sehr wenige Migranten über die zentrale Mittelmeerroute von Libyen nach Italien. Im November verzeichnete das italienische Innenministerium bisher nur knapp über 500 Ankünfte, im November letztes Jahr waren es zehn Mal so viele, im November 2016 lag die Zahl bei mehr als 13.500 Menschen.