APA - Austria Presse Agentur

Salzburger Erfolgstruppe "brannte" auch zum Jahresabschluss

Fußball-Serienmeister Salzburg hat das Jahr standesgemäß mit einem 5:1-(5:0)-Kantersieg über St. Pölten beendet. Im 31. Saison-Pflichtspiel präsentierte sich die Elf von Marco Rose willig und spielfreudig wie immer, Smail Prevljak veredelte den Sonntag mit einem Viererpack (3., 9., 24., 41.). "Außergewöhnlich, dass die Jungs auch im letzten Spiel der Saison so brennen und alles geben", lobte Rose.

Zumindest in der ersten Hälfte ging Salzburg wie angekündigt ans Limit. Auch wenn St. Pölten bedingt durch das frühe 0:1 wenig entgegenzusetzen hatte. Prevljaks lupenreiner Hattrick innerhalb von 23 Minuten sorgte für klare Verhältnisse, nach dem 4:0 durch einen gefühlvollen Freistoß Zlatko Junuzovics legte er noch vor der Pause nach. Damit ist er der erste Salzburger seit Marc Janko im Oktober 2008, der in der Liga in einer Hälfte mehr als drei Treffer erzielte.

"Prevljak ist ein herausragender Fußballer. Er weiß ganz einfach, wo das Tor steht", kommentierte Rose. Der 23-jährige Bosnier, der im Frühjahr noch für Mattersburg am laufenden Band getroffen hatte, hält nun bei neun Saisontoren und hat mit seinem Teamkollegen Munas Dabbur, der am Sonntag in der Jokerrolle leer ausging, gleichgezogen. "Es gibt einen hohen Konkurrenzkampf im Sturm. Er hat ein klares Signal ausgesendet", stellte Rose zufrieden fest. Mit der Ankunft des norwegischen Top-Talents Erling Braut Haland im Winter wird der Fight ums Leiberl kaum gemütlicher werden.

Dem Trainer kann es nur recht sein. Im Frühjahr wartet auf den Halbfinalisten der abgelaufenen Saison im "Lieblingsbewerb" Europa League die nächste große Herausforderung. Das Kalenderjahr 2018 geht jedenfalls in die Annalen des Vereins ein. Auch, weil man als erstes Team im Herbst in Pflichtspielen ungeschlagen blieb. "Es gab viele tolle Momente in dieser Saison, die für mich bisher herausragend war", meinte Rose. "Vor allem aber ist es die Bindung, die wir untereinander haben und wie wir miteinander arbeiten. Das hat etwas."

Auch Junuzovic strich die Einstellung seiner Teamkollegen hervor. "Bemerkenswert ist, wie die Mannschaft in jedem Spiel hochkonzentriert agiert hat", erklärte der Routinier. Und auch das Spiel gegen St. Pölten hätte man "extrem ernst genommen". Klar ist, dass die "Bullen" vorzeitig Platz eins im Grunddurchgang sicher haben. Vier Runden vor Ende der ersten Saisonphase liegt Salzburg 14 Punkte vor dem LASK (34). Dass man in Wals-Siezenheim schon 55 Pflichtspiele lang seit 27. November 2016 ungeschlagen ist, ist ein weiterer Beweis Salzburger Stärke.

Für St. Pölten endete die "Reise in eine andere Dimension" (Trainer Ranko Popovic) in einem "Debakel", wie Stürmer Rene Gartler meinte. "Wir haben heute überhaupt keinen Zweikampf gewonnen", führte er einen entscheidenden Punkt an. Ebenfalls überraschend kam die Tatsache, dass die bisher starke Defensive völlig ausließ - die Gegentorzahl erhöhte sich schlagartig von 15 auf 20. Achillesferse waren diesmal die Standards. Salzburg, das auf diese Art und Weise bisher nur sechs Tore erzielt hatte, netzte am Sonntag gleich viermal nach ruhenden Bällen ein. "Dieses Spiel soll unsere Leistung vom Herbst nicht schmälern, aber Warnung sein, dass es schwer ist, wenn nicht jeder an seine Grenzen geht", sagte Gartler.

Trotz der höchsten Saisonniederlage dürfen die Niederösterreicher mit Platz drei fünf Punkte vor dem LASK einigermaßen zufrieden Herbstbilanz ziehen. "Wir haben nach der Pause Moral bewiesen und gezeigt, dass wir eine gute Truppe sind", erkannte Tormann Christoph Riegler, der mehrmals eine höhere Niederlage verhinderte. "Jetzt heißt es in der Vorbereitung hart arbeiten. Wenn wir so auftreten wie am Anfang der Saison, dann werden wir es schaffen."