Ein Schiff der NGO Sea Eye rettete 64 MigrantInnen vor Libyen

Italien will das Schiff nicht anlegen lassen
Das Schiff "Alan Kurdi" hat vor der libyschen Küste 64 MigrantInnen in Sicherheit gebracht, die sich an Bord eines Schlauchbootes befanden.

"Die Migranten, darunter zehn Frauen und sechs Kinder, sind alle auf unserem Schiff in Sicherheit", twitterte die NGO am Mittwoch.

Das Schlauchboot befand sich vor der Küste der libyschen Stadt Zuwarah, als es gerettet wurde. Die NGO postete ein kurzes Video der Rettungsaktion. Zu sehen sind einige in Decken eingehüllte Migranten, darunter einige Kinder. Die italienische NGO Mediterranea Saving Human rief Italien und Malta auf, Anweisungen zu einem sicheren Landehafen für die Migranten zu geben.

Italien hält an seiner Politik der "geschlossenen Häfen" fest. Das Schiff "Alan Kurdi" darf nicht in Italien landen, betonte der italienische Innenminister Matteo Salvini. "Schiff mit deutscher Flagge, deutsche NGO, deutscher Reeder und Kapitän aus Hamburg. Das Schiff ist in libyschen Gewässern zum Einsatz gekommen und fordert einen sicheren Hafen. Dann kann es nach Hamburg fahren", kommentierte Salvini.

Der Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando, erklärte sich zur Aufnahme der geretteten Migranten bereit. Libyen sei kein sicherer Hafen. Die Migranten dürften nicht nach Libyen zurückgeführt werden, sagte der Bürgermeister der sizilianischen Hauptstadt.

Laut internationalem Seerecht müssen aus Seenot gerettete Menschen in einen sicheren Hafen gebracht werden. Libyen, das seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 im Chaos versinkt, gilt nicht als sicheres Land für Migranten.

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