APA - Austria Presse Agentur

Schild fand in Levi raus, dass "noch mehr" in ihr steckt

Österreichs Slalom-Damen haben den besten Saisonstart seit Jahren hingelegt. Beim Auftaktrennen zum Disziplinweltcup in Levi in Finnland landeten gleich drei in den Top acht. Herausragend war der dritte Rang von Bernadette Schild auch deshalb, weil sie auf dem von ihr so ungeliebten Hang bei zuvor sieben Versuchen erst einmal als 17. angeschrieben hatte (2010).

Nach einem ersten Durchgang, der sie fast zum Verzweifeln gebracht hatte, drehte Schild am Samstag im Finale auf und stürmte von 12 auf 3, es war ihr insgesamt siebenter Podestplatz. "Es soll nicht vorkommen, aber solche Durchgänge gibt es einfach. Ich versuche auch weiterhin, nur von Rennen zu Rennen zu denken. Die guten Sachen mitnehmen und die schlechten, wie den ersten Durchgang, analysieren", sagte die Salzburgerin.

Eines war der 28-Jährigen aber auch klar. "Ich will ja doch einmal ein Rennen gewinnen und mit solchen Zwischenzeiten geht es nicht." Der Rennverlauf stimmte aber zuversichtlich. "Das hat mir gezeigt, dass noch mehr in mir steckt. Bisher habe ich gewusst, wenn es steil ist und bergab geht, dann kann ich eines gewinnen." Nun hat sie auch im Flachen einen großen Schritt nach vorne gemacht. "Das intensive Training hat sich ausgezahlt." Auf den Gletschern im Pitztal und Mölltal, am Pass Thurn und in Kaabdalis galt zuletzt der Fokus den Flachstücken.

Auch wenn Schild ihre ÖSV-Kolleginnen noch etwas auf Abstand hielt, so scheint interne Konkurrenz das Geschäft zu beleben. Katharina Gallhuber war nach Halbzeitrang vier letztlich Siebente geworden, Katharina Liensberger mit der zweitbesten Laufzeit hinter Schild im zweiten Durchgang von 15 auf acht nach vor geprescht. Auch Katharina Truppe zeigte in der Entscheidung auf (von 26 auf 16), Katharina Huber war im ersten ebenfalls nicht so weit weg (von 13 auf 20).

"Ich musste in den letzten Wochen im Training richtig pushen, die Jungen sind sehr schnell und ich mag es nicht, nicht die Schnellste zu sein", sagte Schild mit einem Schmunzeln. "Es ist fein, so ein starkes Team zu haben." Das sieht Gallhuber ähnlich: "Wir sind ein gutes, kompaktes Team. Ich glaube, dass es ganz gut ist, dass wir so viele sind, die vorne mitfahren können." Über sich selbst ärgerte sich die Niederösterreich allerdings. "Dass ich es im Steilhang nicht zusammengebracht habe, dass meine Ski nach unten zeigen. Ich weiß, woran ich arbeiten muss."

Liensberger gelang es, im zweiten Durchgang mehr Gaszugeben, wie sie erzählte. Sie verhehlte auch nicht, dass vor dem ersten Slalom schon auch Nervösität dabei gewesen sei. "Man weiß ja nie, wo man steht. Auch wenn es im Training oft sehr gut geklappt, hat, ein Rennen ist doch was anderes. Ich versuche mich, stets weiterzuentwickeln, es sind schlussendlich die kleinen Schritte, die zählen."

Zwei kleine Schritte sind es noch für Levi-Siegerin Mikaela Shiffrin, bis die US-Amerikanerin den großen Schritt zum Slalom-Siegrekord von Marlies Schild mit 35 egalisiert hat. Nach Killington am nächsten Sonntag sind Courchevel, Semmering, Zagreb und Flachau die nächsten Stationen, wo es passieren könnte. "Ich habe immer auf Marlies geschaut, mit ihrer großartigen perfekten Technik und Dominanz. Ich hätte nie von so vielen Siegen zu träumen gewagt. Es ist unglaublich", sagte Shiffrin.