Schmidhofer will Schwung bis "Super-Februar" mitnehmen

Schmidhofer "bedient" Gröden-Siegerin Stuhec
Nicole Schmidhofer ist nach zwei Abfahrtssiegen in Lake Louise nun auch im Super-G erstmals in dieser Saison auf dem Podest gestanden. Knapp geschlagen wurde sie am Mittwoch in Gröden von der Slowenin Ilka Stuhec, die fünf Hundertstelsekunden schneller war. "Ich hoffe, dass das anhält, bis der Super-Jänner kommt und der Super-Februar", sagte die 29-Jährige.

"Ich bin heute einfach irrsinnig erleichtert. In der Abfahrt hat es zwar vorher echt gut funktioniert, im Super-G habe ich mir aber sehr schwergetan", zeigte sich Schmidhofer entspannt. "Jetzt kann ich ganz beruhigt einmal sieben Tage schneefrei machen, meine Zehe auskurieren, dann gehen wir es wieder an."

Das schmerzende Andenken von der Gröden-Abfahrt am Vortag nahm sie aber schon mit Humor. "Es gibt, glaube ich, gar nicht so einen schönen blauen Nagellack, wie meine Zehe zurzeit ist", scherzte sie und gab Entwarnung: "Der Arzt hat gesagt, es ist nichts Schlimmes. Es ist halt einfach ein bisserl unangenehm, aber am Start habe ich es schon nicht mehr gemerkt, und unter dem Fahren schon gar nicht."

Schmidhofer war schon mit einem guten Gefühl ins Grödnertal gekommen, das die abgesagten Speed-Rennen von Val d'Isere ausrichtete. Im Super-G habe nicht zuletzt ein neuer Schuh dazu beigetragen, erzählte sie. "Das hat, glaube ich, sehr viel ausgemacht. Ich habe mit dem auch schon trainiert letzte Woche auf der Turracher Höhe, da bin ich immer besser ins Fahren gekommen. Jetzt läuft es einfach wieder feiner, es ist der Grund-Speed einfach wieder besser."

Das zeigte sich am Mittwoch schon auf den ersten Metern. Dass die Uhr bei Schmidhofers erster Zwischenzeit am frühesten stehen blieb, löste bei ihr ein breites Grinsen aus. "Startbestzeit! Und das mit 1,57 Meter", rief die Rennläuferin aus dem Lachtal. Der Start sei auf der für die Damen hergerichteten Saslong ganz entscheidend gewesen. "Ich habe mir gestern die Ilka noch einmal angeschaut und habe versucht, es ähnlich zu machen."

Stuhec war ihr schließlich aber etwas mehr als eine halbe Skilänge voraus. "Die Ilka ist halt auch in einer Topform. Und mein Gott, die Hundertstel... mal hat's der Gigl, mal hat's der Gogl. Das wandert eh immer hin und her", sagte Schmidhofer.

Dank des besten Starts in eine Weltcup-Saison, den sie je hingelegt hat, ist die Super-G-Weltmeisterin im Gesamt-Ranking zurzeit erste Verfolgerin von Mikaela Shiffrin. Die US-Amerikanerin, die auch die Gröden-Rennen verzichtete, hat allerdings stolze 330 Punkte mehr und greift ab Freitag in Courchevel wieder an.

Sie hätte nichts dagegen, ginge es in der Tonart weiter, meinte Schmidhofer. "Es ist schon einmal gut, dass du weißt, dass der Grund-Speed passt, und nicht jeden Tag etwas suchen oder herumprobieren musst. Technisch bin ich gut drauf. Eigentlich geht es nur um das Runterbringen", erklärte sie. "Das große Ziel ist, den Schwung jetzt mitzunehmen."

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