APA - Austria Presse Agentur

Schülerproteste gegen Bildungsreform in Frankreich halten an

Die Schülerproteste gegen Reformen im Bildungsbereich in Frankreich gehen weiter. Am Montag war der Unterricht an mehr als 100 Schulen gestört, wie der Sender France Info unter Berufung auf das Bildungsministerium berichtete. Rund 40 Schulen waren demnach komplett blockiert. Das seien weniger als am vergangenen Freitag.

Die Schüler protestieren seit einer Woche - der Ärger richtet sich zum Beispiel gegen eine Reform der Matura und die neue Zulassungsplattform für Hochschulen. Auch Studenten hatten sich an dem Protest beteiligt.

Bildungsminister Jean-Michel Blanquer rief bereits mehrfach zur Ruhe auf. In der vergangenen Woche hatte das Vorgehen der Polizei bei einer Massenfestnahme von Schülern Betroffenheit und Empörung ausgelöst. In der Nähe von Paris waren rund 150 Menschen festgenommen worden. Die meisten waren Schüler, die in der Nähe einer Schule in Mantes-la-Jolie protestiert hatten. Videos des Polizeieinsatzes zeigen, wie Dutzende Schüler in Reihen und unter der Aufsicht der Sicherheitskräfte auf dem Boden knieten oder hockten, mit den Händen am Kopf oder hinter dem Rücken.

Die Nationale Schülerunion (UNL), die vor allem Oberstufenschüler vertritt, rief dazu auf, aus Solidarität zu den Festgenommenen bei Protestaktionen mit den Händen hinter den Köpfen zu demonstrieren. Sie wirft der Regierung vor, den Protest unterdrücken zu wollen und so Gewalt zu provozieren. "Die Regierung gibt Angst und Gewalt nach: Wir geben bei unseren Forderungen nicht nach", schrieb die Vereinigung auf Twitter.

Die Proteste der Schüler sind teilweise von den "Gelbwesten" inspiriert, die seit Mitte November gegen Steuererhöhungen und die Reformpolitik auf die Straßen gehen. Am Wochenende war es bei Demonstrationen der Bewegung erneut zu Ausschreitungen gekommen.