Schwierige Pistenverhältnisse im Saalbach-Slalom erwartet

Johannes Strolz will sich weiter verbessern
Als Sechster hat Marcel Hirscher im Riesentorlauf von Saalbach-Hinterglemm nach eigener Ansicht noch Schadensbegrenzung betrieben. Vor dem Slalom am Donnerstag (10.00/13.00, live ORF eins) prognostizierte der Führende im Gesamtweltcup aber eher unruhige Stunden, hatte erstmals in diesem Winter am Mittwoch doch das Set-up nicht gepasst.

"Scheiße, das wird auch schwierig. Ich werde heute nicht gut schlafen", sagte Hirscher mit Blick auf den Slalom. Es ist erst der zweite in dieser Saison. Mit fünf Athleten in den Top Ten eröffneten die ÖSV-Herren mannschaftlich stark, hinter Sieger Hirscher landeten im November in Levi auf den Rängen sieben bis zehn Michael Matt, Christian Hirschbühl, Manuel Feller und Marco Schwarz.

Die Bedingungen in Saalbach machen eine perfekte Abstimmung schwierig, es ist wärmer geworden. "Ich hoffe, dass sich die Piste über Nacht noch besser entwickelt, sie lässt sehr stark nach, das sieht man an den Zeiten", hatte sich ÖSV-Rennsportleiter Andreas Puelacher bereits nach dem Riesentorlauf besorgt gezeigt. "Es sind viele kleine Schläge, das Eis ist so spröde, es brechen so kleine Schollen raus, das ist für die Athleten sehr, sehr schwierig."

Hinter Hirscher und der Gruppe um Olympia-Bronzemedaillengewinner Michael Matt greift Johannes Strolz aus der drittem ÖSV-Reihe an. Im Levi-Slalom als 15. und im Saalbach-Riesentorlauf als 17. fuhr er die besten Weltcup-Ergebnisse seiner Karriere ein. Den Aufwärtstrend will er mitnehmen. "Auf der Piste ist es sicher wieder zum Beißen und Kämpfen, gut fühlen wird man sich nicht. Aber wie es ist, ist es, damit müssen wir umgehen." Für ihn sei wichtig, den Ski laufen zu lassen und einen kurzen Druck zu fahren. "Wenn ich das umsetze, geht alles andere von selbst."

Sein Vater Hubert Strolz, Kombi-Olympiasieger von 1988, ist am Fuße des Zwölferkogels nicht unter den Zuschauern. "Papa und Mama waren in Beaver Creek live dabei, nach Adelboden wird Papa wieder kommen. Er hat daheim mit der Landwirtschaft und der Skischule viel um die Ohren", sagte der 26-Jährige. "Er ist eine sehr gute Stütze für mich. Er ist für mich hauptsächlich Vater. Natürlich kriege ich viele Tipps, die wertvoll sind für mich. Er ist Rückhalt und Auffangbecken, freut sich riesig und leidet natürlich auch mit."

In Levi knapp an Hirscher dran war der Norweger Henrik Kristoffersen, der als Zweiter nur 0,09 Sekunden Rückstand hatte, Dritter war der schwedische Olympiasieger Andre Myhrer geworden. Sein Renn-Comeback nach im Training erlittener Gehirnerschütterung gibt der Deutsche Felix Neureuther, der zuglich seinen ersten Slalom nach dem Kreuzbandriss und Daumenbruch fahren wird.

ÖSV-Team für Slalom am Donnerstag: Marcel Hirscher, Manuel Feller, Michael Matt, Marco Schwarz, Marc Digruber, Christian Hirschbühl, Johannes Strolz, Fabio Gstrein, Mathias Graf

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