APA - Austria Presse Agentur

Slalom-Team der ÖSV-Damen solide, aber mit Luft nach oben

Österreichs alpine Weltcup-Truppe der Ski-Technikerinnen hat ein durchaus geglücktes Auftakt-Wochenende der Nordamerika-Tournee hinter sich. Stephanie Brunner fixierte in Killington mit Rang drei den ersten Podestplatz der ÖSV-Damen in einem Riesentorlauf seit 7. März 2016 bzw. 992 Tagen und im Slalom verpasste die Levi-Dritte Bernadette Schild als Vierte einen erneuten Stockerlrang um nur 33/100.

Ähnlich wie am Vortag mit einem Trio im einstelligen Ergebnisbereich war im Torlauf mit vier Aktiven in den Top zwölf auch das mannschaftliche Abschneiden anständig. "Mannschaftlich war es ganz okay", resümierte ÖSV-Damen-Rennsportleiter Jürgen Kriechbaum nach dem zweiten Slalom der WM-Saison, schränkte aber auch ein. "Die Art und Weise, wie teilweise gefahren wurde, ist nicht so gut. Es war viel mehr drinnen. Es hat sich auch von hinten keine qualifiziert."

Denn hinter den Katharinas Gallhuber (8.), Truppe (9.) und Liensberger (12.) erreichte keine der weniger routinierten rot-weiß-roten Läuferinnen den zweiten Durchgang. Katharina Huber und Hannah Köck waren im ersten Lauf ausgeschieden, Franziska Gritsch, Marie-Therese Sporer und Michaela Dygruber kamen mit Rückständen zwischen fünf und sechs Sekunden auf die Plätze 36., 41. und 42. Zu fehleranfällige Fahrten verhinderten ein besseres Abschneiden.

Schild hingegen rangiert nach ihren beiden Top-Platzierungen im Disziplin-Weltcup hinter dem Killington-Topduo Mikaela Shiffrin (USA) und Petra Vlhova (SVK) auf Rang drei. Allerdings hatten der Salzburgerin nach dem ersten Durchgang auf Platz zwei liegend nur 29/100 auf Shiffrin gefehlt. Mit dem Rückfall im zweiten Lauf vor 15.000 Zuschauern verpasste es die 28-Jährige, ihrer Schwester Marlies "Schützenhilfe" zu leisten. So fehlt Shiffrin nur noch ein Sieg auf die Slalom-Rekordmarke von 35 Weltcup-Erfolgen.

"Sie hat vielleicht ein bisserl zu wenig angegriffen, zu viel gehalten und zu wenig auf die Linie geschaut", urteilte Kriechbaum über die finale Fahrt seiner Teamleaderin. "Da muss man mit einem vierten Platz zufrieden sein." Bei lediglich der 14. Zeit im zweiten Heat blieb dennoch ein Abstand von mehr als einer halben Sekunde auf Rang fünf. Kriechbaum: "Ich erwarte mir von Berni, dass sie ihre guten Läufe rauslässt, vielleicht noch mehr ans Limit geht. Dann kann sie, denke ich, ganz oben sein."

Leicht zu erreichen ist das aber nicht, denn Shiffrin ist in ihrer Paradedisziplin in diesem Winter schon wieder makellos. Zwei Torläufe, zwei Siege und damit mit 34 Weltcup-Erfolgen in der ewigen Slalom-Statistik Gleichstand mit der Schweizer Größe Vreni Schneider. Bleibt die 23-Jährige gesund, sollte die aktuelle Bestmarke von 35 Siegen in dieser Saison noch fallen. Den nächsten Spezial-Slalom gibt es erst am 22. Dezember in Courchevel, am 9. Dezember wird in St. Moritz parallel gefahren.