APA - Austria Presse Agentur

Spanien droht mit Nein zu Brexit-Abkommen

Spanien will nach den Worten von Ministerpräsident Pedro Sanchez die Zustimmung zum Brexit-Abkommen verweigern, falls es in dem Entwurf keine Veränderungen bezüglich der Gibraltar-Frage gibt. Spanien werde mit "Nein" votieren, wenn der Artikel 184 des Deals nicht überarbeitet und das Abkommen am Sonntag in seiner jetzigen Form zur Abstimmung unterbreitet werde, erklärte der Sozialist am Dienstag.

Bereits am Montag hatte sich Außenminister Josep Borrell ähnlich geäußert. Er forderte mehr "juristische Klarheit" in dem Entwurf.

Das Gebiet am Südzipfel der Iberischen Halbinsel steht seit 1713 unter britischer Souveränität, wird aber immer wieder von Spanien beansprucht. "Gibraltar gehört nicht zum Vereinigten Königreich, es wird von ihm repräsentiert, aber es gehört ihm nicht", betonte Sanchez.

Das geplante Brexit-Abkommen soll die Bedingungen des britischen Austritts aus der Europäischen Union festlegen. EU-Chefunterhändler Michel Barnier hatte sich vergangene Woche mit London auf einen Entwurf verständigt, der beim EU-Sondergipfel am Sonntag gebilligt werden soll.

Spanien bemängelt, dass in dem Text nicht ausreichend deutlich gemacht werde, dass künftige Verhandlungen über die Beziehungen zwischen Brüssel und Großbritannien und Verhandlungen über den Status von Gibraltar getrennt werden müssten. Die direkten Verhandlungen zwischen Spanien und Großbritannien müssten in dem Deal ganz klar festgeschrieben werden, fordert Madrid.