APA - Austria Presse Agentur

Speed-Damen legen mit Doppelabfahrt ohne Top zwei los

Genau ein Jahr ist der bisher letzte österreichische Abfahrtssieg im Damen-Ski-Weltcup her, als Cornelia Hütter in Lake Louise (Kanada) siegte. Ebendort zählt die Steirerin wie einige ihrer Teamkolleginnen bei den Rennen am Freitag und Samstag zu den Mitanwärterinnen auf das Podest (jeweils 20.30 Uhr MEZ, live ORF eins), Sonntag wird das Speed-Triple in Alberta mit einem Super-G abgeschlossen.

Christine Scheyer, Tamara Tippler, Ramona Siebenhofer, Nicole Schmidhofer, Cornelia Hütter, Anna Veith, Stephanie Venier und Christina Ager waren in den ersten beiden Trainings aus dem ÖSV in den Top Ten zu finden. Aus internationale Sicht mischten Romane Miradoli (FRA), Michelle Gisin (SUI), Priska Nufer (SUI), Kira Weidle (GER), Ilka Stuhec (SLO) und Lara Gut-Behrami (SUI) ganz vorne mit. Die Liechtensteinerin Tina Weirather zählt zu den Top-Favoritinnen. Gesamtweltcupsiegerin Mikaela Shiffrin, die im Vorjahr überraschend eine der beiden Abfahrten gewann, darf man ebenfalls nicht außer Acht lassen, wie auch Viktoria Rebensburg (GER) und Ragnhild Mowinckel (NOR).

Nach den Erfolgen von Hütter und Shiffrin Anfang Dezember 2017 in Lake Louise wird es erstmals wieder eine Abfahrtsiegerin geben, die nicht Lindsey Vonn (im Vorjahr vier Erfolge) oder Goggia (zwei) heißt. Denn die Top zwei der Abfahrts-Weltrangliste (WCSL) fehlen. Abfahrts-Olympiasiegerin und - Kugelgewinnerin Goggia aus Italien musste wegen eines Knöchelbruchs ihren Saison-Einstieg verschieben, der US-Amerikanerin Vonn machte eine Knieverletzung einen Strich durch die Rechnung.

Sie gewann 2011, 2012 und 2015 jeweils alle drei Rennen in Lake Louise, hält bei 18 Erfolgen und insgesamt 25 Podestplätzen auf dieser Strecke. 2016 war die US-Amerikanerin wegen eines Oberarmbruchs nicht am Start, was der Slowenin Stuhec das Abfahrts-Double ermöglichte, 2017 verbuchte sie einen zwölften Platz in der Abfahrt und zwei Ausfälle.

Weiters u.a. heuer nicht mit dabei sind die rekonvaleszenten US-Amerikanerinnen Breezy Johnson wegen eines Kreuzbandrisses, Alice McKennis wegen einer Schien- und Wadenbeinverletzung sowie Jacqueline Wiles wegen Kreuzbandriss, Wadenbeinbruch und Bruch des Schienbeinkopfes. Erst kürzlich verletzten sich die Italienerin Elena Fanchini, die sich einen Wadenbeinbruch zuzog, sowie die Österreicherin Sabrina Maier und die Südtirolerin Johanna Schnarf, die jeweils Schien- und Wadenbeinbruch erlitten.

So ist eine der offenen Fragen, ob Weltmeisterin Stuhec, die nach dem Kreuzbandriss im Oktober 2017 ihr Comeback gibt, schon wieder um den Sieg mitkämpfen wird können. "Ilka war ja megastark, bevor sie sich wehgetan hat. Sie wird es definitiv nicht verlernt haben. Es sind aber auch andere, wie die Kira, die ist in Copper (beim Training/Anm.) wirklich gut gefahren. Drum heißt es, nicht nur in eine Richtung schauen, die Attacke kommt von vorne, hinten, seitlich, oben, unten, überall", warnte Hütter.

Sie sieht aber auch die eigene Mannschaft gut gerüstet. "Ich glaube, dass das ganze Team ganz gut dabei ist. Es ist aber immer schwer zu sagen, Training und Rennen sind zwei Paar Schuh." Sie jedenfalls hoffe, dass sie für das Wochenende noch Reserven habe. "Die heißt es dann auspacken und die Karten auf den Tisch legen."

Scheyer meinte mit Blick auf die vielen Abwesenden: "Es fehlen viele, aber ich glaube, dass das Niveau weiterhin sehr hoch ist. Ich glaube, es wird trotzdem ein harter Kampf, um aufs Podium zu kommen."

Bei Super-G-Weltmeisterin Schmidhofer hält sich die Nervösität vor ihrem Saisonauftakt in Grenzen. "Das erleichtert mir vieles, wenn ich nicht nervös bin, das stimmt mich sehr positiv. Ich brauche auch nicht nervös werden, ich sehe, dass es sehr gut passt. Wenn ich gut fahre und es schaut was unter den zehn raus, dann passt das perfekt", erklärte die 29-Jährige.