APA - Austria Presse Agentur

Tabellenführer Dortmund will Deja-vu vermeiden

Auch in der vergangenen Saison hat Borussia Dortmund die Tabelle der deutschen Fußball-Bundesliga nach der 7. Runde angeführt. Doch nach der Länderspielpause Anfang Oktober gab es ein böses Erwachen mit acht Partien ohne Sieg und dem Absturz auf Rang acht sowie den Trainerwechsel von Peter Brosz auf Peter Stöger. Ein solches Szenario will sich der Revierclub diesmal ersparen.

Für den BVB beginnen drei richtungsweisende Wochen mit sieben Spielen. Berauschende Auftritte gegen Nürnberg (7:0), Monaco (3:0) Leverkusen (4:2) und Augsburg (4:3) brachten dem Team von Trainer Lucien Favre zuletzt viel Lob ein. Ein Sieg am Samstag beim Tabellenletzten VfB Stuttgart, bei dem Markus Weinzierl sein Trainer-Debüt gibt, könnte bestätigen, warum der Revierclub mehr und mehr als Titelaspirant gehandelt wird. "Vor der Länderspielpause waren es fantastische Spiele. Aber das zählt jetzt nicht mehr", warnte Favre.

Die Dortmunder sind mit Blick zurück ins Vorjahr gut beraten, den beeindruckenden Saisonstart nicht überzubewerten. Viel spricht aber dafür, dass die Mannschaft diesmal konstanter ist. "Natürlich haben wir das Szenario des letzten Jahres vor Augen. Aber ich glaube, dass wir insgesamt stabiler sind", kommentierte Sportdirektor Michael Zorc. Die Statistik verheißt für Samstag Gutes. Bisher gelangen dem BVB 13 Siege in Stuttgart - mehr als in jedem anderen auswärtigen Bundesligastadion.

Im je drei Punkte zurückliegenden Verfolgerquartett RB Leipzig, Borussia Mönchengladbach, Werder Bremen und Hertha BSC scheint überraschend auch Werder mit den Österreichern Florian Kainz, Martin Harnik und Marco Friedl auf. "Schalke ist klarer Favorit", gab sich Werder-Trainer Florian Kohlfeldt vor der Begegnung mit dem Tabellen-15. Schalke (Guido Burgstaller, Alessandro Schöpf) sehr zurückhaltend.

Leipzig (Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer, Konrad Laimer) will im dritten Anlauf endlich in Augsburg (Martin Hinteregger, Michael Gregoritsch, Kevin Danso, Georg Teigl) gewinnen. Hertha (Valentino Lazaro) fallen gegen SC Freiburg (Philipp Lienhart) drei Verteidiger aus. Gladbach empfängt zum Abschluss der Runde am Sonntagabend Mainz (Karim Onisiwo, Philipp Mwene).

Der nur auf Platz sechs liegende FC Bayern (David Alaba) gastiert beim VfL Wolfsburg (Pavao Pervan), der gegen den kriselnden Titelverteidiger seine Chance wittert. "Wir haben zuletzt gesehen: Sie sind zu schlagen", sagte Wolfsburg-Trainer Bruno Labbadia. Die Münchner sind seit vier Spielen sieglos und verloren zuletzt bei Hertha und gegen Mönchengladbach. "Das ist sicherlich außergewöhnlich und nicht normal. Wir dürfen uns aber nicht beeinflussen lassen von dem, was bei den Bayern passiert. Ich erwarte auch nicht, dass eine Mannschaft kommt, die Fracksausen hat", betonte Labbadia.

Sein Gegenüber sieht die Behebung der Krise nicht in tiefgreifenden Eingriffen in Spielsystem und Personal. "Man darf nicht alles auf den Kopf stellen, weil das purer Aktionismus ist", sagte Bayern-Trainer Niko Kovac. "Es ist nicht alles so schwarz, wie es gemalt ist", erklärte der Kroate.