APA - Austria Presse Agentur

Trotz "Fuchserei" intensiviert Mayer Riesentorlauf-Pläne

Die bisherigen Riesentorlauf-Einsätze von Skistar Matthias Mayer haben sich in Grenzen gehalten, heuer startet der Doppel-Olympiasieger in Abfahrt und Super-G aber einen neuen, ernsthaften Angriff. "Ich habe trainiert und es funktioniert eigentlich ganz gut", sagte der Kärntner, der in Sölden und Beaver Creek fix antreten wird. Fallen die Ergebnisse halbwegs aus, wird es weitere RTL-Rennen geben.

Er müsse den Cheftrainer noch fragen, was er davon halte, meinte Mayer mit einem Grinsen. "Fahren gesehen hat er mich", sagte der 28-Jährige über Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher. Und definierte eine persönliche Vorgabe für kommenden Sonntag. "Top 15 in Sölden wäre ein Traum, Top 20 ist ein bisschen das Ziel. Da kann ich mit meiner Startnummer 32, 33 hinfahren. Und mich dann langsam weiter reinarbeiten." Er schnallte auch zuletzt beim Training der Speedfahrer in Saas Fee erneut die Riesentorlauf-Ski an, die Spezialisten bereiteten sich im Pitztal auf den Weltcup-Auftakt vor.

Der Aufwand mit einer zusätzlichen Disziplin sei schon sehr viel mehr, gab Mayer zu, der immerhin 2014 bei Olympia in Sotschi bereits RTL-Sechster war. "Ich habe ein paar Modelle getestet, mit der Bindung ist einiges zu probieren, mit dem Schuh. Und auf der anderen Seite ist da auch die Riesentorlauf-Technik, an der ich fest arbeiten muss. Das ist anders als im Speedbereich, wo ich mein Paket stehen habe, wo ich genau weiß, das macht mich schnell, auf das kann ich zurückgreifen. Das habe ich im Riesentorlauf nicht, deshalb ist das schon eine feste Fuchserei."

Nichtsdestotrotz liege ihm das Projekt am Herzen. "Ich weiß aus meiner Vergangenheit, wenn ich einen guten Riesentorlaufschwung gefahren bin, habe ich mir auch im Speedbereich leichter getan beim Überwinden und Attackieren an Stellen, wo ich sonst ein bisschen zurückziehe. Daher ist mir das Riesentorlauftraining und dann auch halbwegs dabeizusein auch wichtig." Bis Mitte Oktober hatte er in der Vorbereitung mehr Riesentorlauftage in den Beinen als Speedfahrten.

Im Gegensatz zu seinem Olympia-Gold 2014 in Sotschi in der Abfahrt hatte Mayer im Sommer nach Super-G-Gold in Pyeongchang mehr Zeit für seine Vorhaben. "Es war klasse, alles sehr gut geplant, ich hatte viel Zeit für mich und zum Trainieren. Und ich konnte die Sachen machen, für die ich sonst keine Zeit habe und die ich immer aufschiebe. Fischen im Afritzer See zum Beispiel, das hat mir getaugt." Sein Tennisspiel sei indes nicht so erfolgreich verlaufen, gestand er.