Trump droht mit Schließung der US-Grenze zu Mexiko

Tausende Honduraner haben sich zu Fuß auf den Weg in die USA gemacht
Wegen der Massenflucht aus Zentralamerika hat US-Präsident Donald Trump mit der Schließung der US-Grenze zu Mexiko gedroht. Mexiko müsse "diesen Ansturm" von Migranten stoppen, anderenfalls werde er das US-Militär einschalten und die südliche Grenze der USA schließen, schrieb Trump am Donnerstag auf Twitter.

Tausende Honduraner haben sich wegen der weitverbreiteten Gewalt und Armut in ihrem Land zu Fuß auf den Weg in die USA gemacht. Eine Gruppe von etwa tausend Migranten erreichte als Zwischenziel das Nachbarland Guatemala, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Eine weitere Gruppe von rund tausend Migranten aus Honduras hielt sich im Osten von Guatemala auf. Etwa 500 ihrer Landsleute überschritten die Grenze von El Salvador, um von dort ebenfalls nach Guatemala und schließlich in die USA zu wandern.

"Das ist der Anfang einer Lawine, die rollt, weil wir so viel Gewalt nicht mehr ertragen", sagte einer der Migranten in Guatemala-Stadt, Denis Contreras, AFP. Er hat sich mit seiner Schwester und zwei Nichten auf den beschwerlichen Weg Richtung USA gemacht, weil in seiner Heimat "Chaos" herrsche. Aus seiner Sicht gibt es für ihn nun kein Zurück mehr, weil eine Flucht aus Honduras bei den dortigen kriminellen Banden "schlecht angesehen" sei, was einem Todesurteil gleich komme.

Honduras gehört insbesondere wegen der mächtigen Banden und des Drogenhandels zu den Ländern mit den weltweit höchsten Gewaltraten. Außerdem leben 68 Prozent der neun Millionen Einwohner in Armut.

Der Massenexodus aus dem zentralamerikanischen Land hatte am Samstag begonnen, als mehr als 2.000 Honduraner einem Aufruf in den Online-Netzwerken folgten und in San Pedro Sula gen Norden aufbrachen. Ein Großaufgebot der guatemaltekischen Polizei versuchte zwar, die Honduraner aufzuhalten. Aufgrund ihrer großen Zahl gelang es ihnen aber schließlich, das guatemaltekische Dorf Esquipulas zu erreichen und von dort aus in Gruppen nach Guatemala-Stadt weiter zu ziehen.

Guatemalas Staatschef Jimmy Morales sagte, er habe mit seinem Kollegen aus Honduras, Juan Orlando Hernandez, und US-Vizepräsident Mike Pence gesprochen, "um eine Migration zu verhindern, die Personen wie Länder gefährdet". Zugleich kümmere sich sein Land in Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen um die Unterbringung und Versorgung der Migranten.

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