APA - Austria Presse Agentur

USA setzen Kampf gegen IS trotz Truppenabzug aus Syrien fort

US-Außenminister Mike Pompeo hat die umstrittene Entscheidung von Präsident Donald Trump zum Abzug der US-Truppen aus Syrien verteidigt. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sei noch immer eine der größten Gefahren für den Nahen Osten und werde weiter effektiv bekämpft werden, sagte Pompeo zu Beginn seiner Nahostreise am Dienstag in der jordanischen Hauptstadt Amman.

"Die Entscheidung des Präsidenten, unsere Leute aus Syrien abzuziehen, beeinflusst das auf keinen Fall", erklärte er. Man werde weiter mit hohem Druck gegen die Extremisten vorgehen können.

Gegenüber dem Iran kündigte Pompeo eine noch härtere Gangart an. Teheran stelle neben dem IS die große Bedrohung für die Region dar. Die USA würden in den kommenden Tagen und Wochen "richtigen Druck" auf das Land aufbauen.

Nach Trumps Ankündigung, die USA würden ihre Truppen aus Syrien "schnell" zurückziehen, herrscht weiter Unklarheit, wann genau die US-Soldaten das Bürgerkriegsland verlassen werden. Pompeo bekräftigte auf dem Flug nach Amman dem Außenministerium zufolge, man spreche nicht über Zeitpläne. Er wollte dabei nicht sagen, ob bereits erste der etwa 2.000 US-Militärangehörigen aus Syrien abgereist sind.

Trumps Sicherheitsberater John Bolton hatte zuletzt gesagt, er wolle den Abzug so umgesetzt sehen, dass die Terrormiliz "Islamischer Staat" "geschlagen ist und sich nicht wieder erholen (...) kann". Das spricht dafür, dass es sich eher um Monate als um Wochen handeln dürfte.‎

Das weitere Vorgehen im Syrien-Konflikt stellt für die NATO-Verbündeten Türkei und USA einen Streitpunkt dar. Bolton hatte am Wochenende deutlich gemacht, dass die Türkei die Kurden schützen müsse. Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) kämpfen an der Seite der USA, werden aber von der Türkei als Terrorgruppe eingestuft.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete die Forderung von Bolton nach Sicherheitsgarantien für die syrische Kurdenmiliz YPG vor einem US-Abzug aus dem Kriegsland als einen schweren Fehler. Die Türkei werde hinsichtlich der YPG keine Kompromisse eingehen, sagte Erdogan am Dienstag in Ankara.

Pompeo will bis zum 15. Jänner acht Länder in der arabischen Welt besuchen. Eine zentrale Botschaft der Reise sei, dass die USA den Nahen Osten nicht alleine ließen, hieß es aus dem US-Außenministerium. Jordanien ist die erste Station, in Kairo will Pompeo eine Rede zur US-Nahostpolitik halten. Außerdem wird er Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Saudi-Arabien, Oman und Kuwait besuchen.