APA - Austria Presse Agentur

Van der Bellen beginnt zweitägigen Besuch in Serbien

Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist am Mittwochvormittag zu einem zweitägigen Besuch in Belgrad eingetroffen. Bei strahlendem Sonnenschein wurde Van der Bellen von seinem serbischen Amtskollegen Aleksandar Vucic mit militärischen Ehren in der Palata Srbije, dem "Palast Serbiens" und einstigen Sitz der jugoslawischen Regierungen, empfangen.

Der serbische Innenminister Nebojsa Stefanovic, der Belgrader Bürgermeister Zoran Radojicic und die beiden Botschafter der beiden Länder - Nebojsa Rodic auf serbischer und Nikolaus Lutterotti auf österreichischer Seite - hatten den Bundespräsidenten bereits am Nikola-Tesla-Flughafen begrüßt.

Van der Bellen wird bei seinem Besuch von seiner Frau Doris Schmidauer, dem Vizepräsidenten der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Richard Schenz, einer 33-köpfigen Wirtschafts- sowie einer 15-köpfigen Kultur- und Wissenschaftsdelegation begleitet.

Am ersten Tag seines Aufenthalts stehen Gespräche mit dem serbischen Präsidenten und Premierministerin Ana Brnabic auf dem Programm. Van der Bellen wird zudem am Wirtschaftsforum in der Palata Srbije sowie am österreichischen Nationalfeiertagsempfang im Belgrader Rathaus teilnehmen.

Bei den Zusammenkünften sollen die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, die EU-Perspektive Serbiens und der Belgrad-Prishtina-Dialog besprochen werden. Serbien gilt als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für einen EU-Beitritt: Die EU-Kommission hat dem Sieben-Millionen-Einwohnerland eine EU-Beitrittsperspektive für 2025 in Aussicht gestellt. Die Normalisierung der Beziehungen mit dem Kosovo, dessen Unabhängigkeit Serbien nach wie vor nicht anerkennt, ist jedoch Voraussetzung.

Im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach Mitte August hatten die Präsidenten der beiden Westbalkanländer noch gemeinsam ihre Entschlossenheit zur Konfliktlösung bekräftigt. Van der Bellen, der ebenfalls an dem seltenen Treffen teilnahm, zeigte sich von einer "substanziellen Lösung" überzeugt. Mittlerweile haben sich die Fronten zwischen Belgrad und Prishtina wieder verhärtet - der Dialog liegt auf Eis.