Verwirrung um Airbnb-Unterkünfte in israelischen Siedlungen

Verwirrung um Airbnb-Angebote in besetzten Gebieten
Widersprüchliche Angaben zum Airbnb-Angebot von Unterkünften in israelischen Siedlungen im besetzten Westjordanland haben am Montag für Verwirrung gesorgt. Israels Tourismusminister Jariv Levin erklärte, die Online-Übernachtungsbörse habe mitgeteilt, die Entscheidung, die Unterkünfte aus dem Angebot zu nehmen, werde nicht umgesetzt. Dies sei ein "wichtiger Schritt in die richtige Richtung".

Airbnb teilte dagegen mit, entsprechende Berichte seien nicht korrekt. "Wir entwickeln die Instrumente, die wir brauchen, um unsere Richtlinie umzusetzen", hieß es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Man werde dafür den Dialog mit der israelischen Regierung fortsetzen.

Airbnb hatte im November erklärt, die Unterkünfte aus dem Angebot zu nehmen. Die Siedlungen befänden sich "im Zentrum des Streits zwischen Israelis und Palästinensern. (...) Viele in der internationalen Gemeinschaft haben betont, dass Unternehmen hier nicht tätig sein sollten, weil sie davon überzeugt sind, dass man keine Gewinne in Gebieten machen sollte, aus denen Menschen vertrieben worden sind." Die Entscheidung betreffe rund 200 Unterkünfte.

Die Palästinenserführung hatte die Entscheidung begrüßt. Israel bezeichnete sie dagegen als "diskriminierend". Sowohl in Israel als auch in den USA reichten daraufhin Betroffene Klage wegen Diskriminierung gegen Airbnb ein.

Israel hat während des Sechstagekrieges 1967 unter anderem Ost-Jerusalem und das Westjordanland erobert. Die Palästinenser fordern die Gebiete dagegen für einen eigenen Staat Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

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