APA - Austria Presse Agentur

Warnstreik an deutschen Flughäfen gestartet

Der Tarifkonflikt an deutschen Flughäfen hat abermals Folgen für Reisende. Ein Warnstreik des Sicherheitspersonals am Airport Köln/Bonn habe um Mitternacht wie geplant begonnen, sagte ein Verdi-Sprecher am Donnerstag. Die Streikbereitschaft sei enorm hoch. Auch an den Airports Düsseldorf und Stuttgart waren ganztägige Arbeitsniederlegungen geplant.

Rund 110.000 Passagiere könnten betroffen sein - so viele sitzen normalerweise in etwa in den Maschinen, die donnerstags an den drei Airports starten und landen. Bereits kurz nach Mitternacht habe der Warnstreik am Flughafen Köln/Bonn zu einem Chaos an den Kontrolltoren geführt, durch die Lastwagen Fracht auf das Flughafengelände bringen, sagte der Verdi-Sprecher. Es habe Rückstaus bis zur Autobahn gegeben.

Verdi fordert für die Kontrolleure von Passagieren, Fracht, Waren und Flughafen-Beschäftigten eine bundesweit einheitliche Bezahlung von 20 Euro pro Stunde. Das wäre ein Plus im teilweise hohen zweistelligen Prozentbereich - derzeit ist die Bezahlung je nach Region und Tätigkeit unterschiedlich. Die Arbeitgeber bieten nach eigener Darstellung ein Plus von bis zu 6,4 Prozent. Für Verdi ist das zu wenig - nach Berechnung der Gewerkschaft wäre das nur ein Plus von zwei Prozent für das Gros der Beschäftigten.

Bereits zu Wochenbeginn hatte Verdi Warnstreiks an den Berliner Flughäfen ausgerufen, die aber nur wenige Stunden dauerten - etwa acht Prozent der Flüge an diesem Tag fielen aus. Am Donnerstag werden es bei der ganztätigen Arbeitsniederlegung mehr Ausfälle. Auch die Arbeitgeber rechnen mit einer hohen Beteiligung und unzähligen Flugausfällen.

Insgesamt gibt es donnerstags eigentlich rund 1.040 Flugbewegungen an den drei Airports. Bereits am Mittwochabend war bekanntgeworden, dass in Düsseldorf rund 350 Starts oder Landungen abgesagt wurden und in Stuttgart 125. Diese Zahlen könnten im Tagesverlauf noch steigen.