Weg für Jemen-Friedensgespräche frei

UNO vermittelte im Jemen
Der Weg für Jemen-Friedensgespräche ist frei. UNO-Sondervermittler Martin Griffiths bestätigte am Dienstag, dass 50 Houthi-Rebellen "aus humanitären Gründen" aus der jemenitischen Hauptstadt Sanaa in den Oman ausgeflogen worden seien. Dies war eine Bedingung der Houthis für die Teilnahme an den Friedensgesprächen. Saudi-Arabien hatte am Montag der Ausreise der Verletzten zugestimmt.

Griffiths traf am Montag in Sanaa ein, um von dort mit der Delegation der Houthis nach Schweden zu fliegen, wo die Verhandlungen stattfinden sollen. Informationen deuten darauf hin, dass die Gespräche Mitte der Woche beginnen könnten.

Im Jemen kämpfen die Houthis gegen die international anerkannte Regierung des Landes, die von der saudisch geführten Militärkoalition unterstützt wird. Das sunnitische Saudi-Arabien sieht in den Rebellen einen Verbündeten seines schiitischen Erzfeindes Iran.

Das Bündnis kontrolliert den Luftraum über dem Jemen und hat mit seinen Luftangriffen maßgeblich zur Eskalation des Konflikts beigetragen. Seit 2015 starben in dem Bürgerkrieg mehr als zehntausend Menschen. Die UN bezeichnen die Situation im bitterarmen Jemen als derzeit schwerste humanitäre Krise der Welt.

Die mit Saudi-Arabien verbündeten Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sehen in den Friedensgesprächen eine "wegweisende Gelegenheit" für ein tragfähige politische Lösung. Diese sei die beste Chance, um die Krise zu beenden, twitterte VAE-Vizeaußenminister Anwar Karkash. Allerdings könne "ein stabiler und für die Region wichtiger Staat nicht mit illegalen Milizen koexistieren".

Kuwaits Vize-Außenminister Khaled al-Jarallah sagte vor Journalisten, eine Houthi-Delegation werde am Dienstag in Begleitung des kuwaitischen Botschafters im Jemen von Sanaa nach Stockholm reisen. Das im Jemen-Konflikt als Vermittler tätige Golfemirat hatte am Montag die schwedische Außenministerin Margot Wallström zu Gast.

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Bürgerkrieg, in dem nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits etwa 10.000 Menschen getötet und mehr als 56.000 weitere verletzt wurden. Hilfsorganisationen gehen von einer weit höheren Opferzahl aus. Nach Einschätzung der UNO handelt es sich um die schwerste humanitäre Krise weltweit.

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