APA - Austria Presse Agentur

Widerstand gegen Benkos "Ötzi"-Projekt in Bozen

"Ötzi" kommt nicht aus den Schlagzeilen. Die Gletschermumie ist einer der großen Besuchermagneten in Südtirols Landeshauptstadt Bozen. Knapp 300.000 Besucher verzeichnet das Archäologiemuseum jährlich, in dem "Ötzi" derzeit ausgestellt wird. Aus Platzgründen wird schon seit Längerem nach einer neuen Unterbringung gesucht. Gegen ein Projekt des Immoinvestors Rene Benko gibt es nun Widerstand.

Nachdem Verhandlungen mit dem Bozner Bauunternehmer Pietro Tosolini für eine Erweiterung am derzeitigen Standort gescheitert waren, startete das Land eine Markterhebung für ein neues Museumsquartier, in dem neben dem Archäologiemuseum auch das Stadtmuseum und das Naturkundemuseum Platz finden sollen. Es wurden drei Angebote vorgelegt, die derzeit von einer Kommission geprüft werden.

Ein Projekt stammt von Benko. Seinem Vorschlag zufolge soll Ötzi in einem futuristischen Bau am Virgl eine neue Bleibe finden. In knapp zwei Minuten sollen die Besucher vom Bahnhofsbereich aus, in dem das von Benko geplante Einkaufszentrum entstehen wird, mit einer Seilbahn auf Bozens derzeit verlassenen Hausberg fahren können.

Das Projekt dazu stammt vom norwegischen Architektenteam Snohetta und umfasst den Museumsbereich, ein Restaurant, eine Konzertarena und die Bergstation der Seilbahn. Die über 5.000 Jahre alte Gletschermumie soll in einer Glaskuppel ausgestellt werden.

Gegen diesen Vorschlag regt sich allerdings Widerstand der Bozner Kaufleute, die sich bereits vehement, letztendlich aber erfolglos, gegen das von Benko geplante Einkaufszentrum zur Wehr gesetzt haben. Sie sind dagegen, dass der "Mann aus dem Eis" aus der Stadt hinausverlegt wird. Sie fürchten, dass die Attraktivität der Altstadt unter der Aussiedlung leidet.