APA - Austria Presse Agentur

Wien will Geld zu Brennpunktschulen umschichten

Wien will Brennpunktschulen ab dem Schuljahr 2019/20 mehr Mittel zur Verfügung stellen und - sollte es dafür nicht mehr Geld von Bildungs- und Finanzministerium geben - gegebenenfalls Standorten ohne soziale Herausforderungen Ressourcen wegnehmen. Das hat der Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer am Dienstag bei einem Hintergrundgespräch angekündigt.

Himmer fordert zwar weiterhin vom Bund, die Mittel für Schüler künftig bundesweit nach bestimmten Kriterien (Umgangssprache, Migrationshintergrund der Schüler, Einkommen und sozialer Hintergrund der Eltern) zu verteilen, damit Schulen mit größeren Herausforderungen ihre Schüler auch besser fördern können. Sollte der Bund allerdings keine Finanzierung nach einem Sozialindex umsetzen, werde Wien sich damit "behelfen", die vorhandenen Mittel zu jenen Schulen umzuschichten, die besonders große Herausforderungen zu stemmen haben. Neben Geld und Personal sollen auch Zusatzangebote wie Sozialarbeiter vorrangig an Brennpunktschulen gehen.

Falls gesetzlich möglich, sollen von der Neuverteilung der Mittel sowohl Pflichtschulen als auch AHS und BMHS umfasst werden, so Himmer. Das gesamte Schulbudget soll dann "nach fixen, transparenten Kriterien" unter allen Schulen verteilt werden. Dabei soll es neben der Basisfinanzierung allerdings noch spezielle Fördertöpfe geben, etwa für Musik-Volksschulen.

Bei den Bildungsstandard-Überprüfungen wurden in Wien 35 Prozent der Volksschulen als Standorte "sehr hoher" sozialer Benachteiligung eingestuft. In der Sekundarstufe ist die Belastung je nach Schultyp extrem unterschiedlich: Während an den AHS zwölf Prozent als Brennpunktschule identifiziert wurden, waren es zwei Drittel der Neuen Mittelschulen (NMS).