APA - Austria Presse Agentur

Wiener Grüne präsentieren heute Spitzenkandidatin Hebein

Die neue Spitzenkandidatin der Wiener Grünen, Birgit Hebein, wird am Vormittag im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert, die für 11.00 Uhr in der Wolke 21 im Saturn-Tower angesetzt ist. Dort sollen dann auch die Details zum Abstimmungsergebnis verkündet werden. Denn die Grünen haben mit der brieflichen Abstimmung Neuland beschritten, wobei sie sich für einen relativ komplexen Modus entschieden.

Die 51-Jährige wird nicht nur Spitzenkandidatin für die Wien-Wahl 2020, sondern wohl auch neue Vizebürgermeisterin. Denn die Amtsinhaberin Maria Vassilakou hatte kürzlich angekündigt, sich bis zum Sommer zurückziehen.

Fünf Personen waren zur Abstimmung gestanden, neben Hebein waren dies Rathaus-Klubchef David Ellensohn, Gemeinderat Peter Kraus, der Meidlinger Bezirksrat Benjamin Kaan und die Ärztin Marihan Abensperg-Traun. Zwei Wochen lang hatten Parteimitglieder sowie registrierte externe Wähler Zeit, an der Wahl teilzunehmen. Stimmberechtigt waren rund 3.400 Personen.

Wer persönlich sein Votum abgeben wollte, konnte dies am Montag in einem Wahllokal in der Parteizentrale in der Lindengasse tun. Wie die Partei am Montag mitteilte, haben sich letztendlich 2.600 Menschen an dem grünen Urnengang beteiligt.

Für den Sieg war eine einfache Mehrheit nötig - also mindestens 50 Prozent plus eine Stimme. Da dies auf Anhieb angesichts fünf Konkurrenten eher unwahrscheinlich zu schaffen ist, haben die Grünen in dem Modus eine Art Stichwahl eingebaut. In diesem als "Instant-Runoff" bekannten System ist vorgesehen, dass Wähler nicht nur ihren Favoriten nennen, sondern auch die anderen Bewerber reihen.

Gibt es bei der Auswertung der Erststimmen keinen klaren Sieger, wird unter Berücksichtigung der nachgereihten Namen weiter ausgezählt - und zwar so lange, bis der Gewinner klar feststeht. Dieses System kam am Montag zur Anwendung, wie es auf APA-Anfrage hieß.

Bisher erfolgte die Wahl stets durch das größte Parteigremium, die Landesversammlung. Eine solche findet kommenden Samstag statt, Hebein wird dort ihre Antrittsrede halten. Danach werden die Delegierten zur Debatte um das weitere Prozedere der Listenerstellung schreiten.

Denn der neue Modus betraf vorerst nur die Vorgangsweise für die Spitzenkandidatur. Ob ein ähnliches System auch bei der Reihung der restlichen Plätze zum Einsatz kommt bzw. wie dieses im Detail aussieht, wird erst entschieden.