APA - Austria Presse Agentur

Wimbledon führt im fünften Satz Tiebreaks bei 12:12 ein

Die Diskussionen nach dem Wimbledon-Halbfinale der Herren zwischen Kevin Anderson und John Isner, das nach 6:36 Stunden mit 26:24 im fünften Satz an den Südafrikaner gegangen war, haben nun eine Regeländerung bewirkt. Nach umfangreichen Erhebungen und Befragungen hat sich das Traditionsturnier entschieden, ab 2019 im fünften Satz beim Stand von 12:12 ein Tiebreak einzuführen.

Damit wird jenes Match aus dem Jahr 2010 zwischen ebenfalls Isner und dem Franzosen Nicolas Mahut, das der US-Amerikaner nach 11:05 Stunden und nach drei Tagen im fünften Satz mit 70:68 gewonnen hatte, wohl ein Rekord für alle Ewigkeit.

Es war u.a. Anderson, der dieses Jahr völlig erschöpft in sein erstes Wimbledon-Endspiel eingezogen war, der diese Regeländerung gefordert hatte. Die aktuelle Regelung, im Entscheidungssatz so lange weiterzumachen, bis einer zwei Spiele Vorsprung habe, sei nicht mehr zeitgemäß. "Ich sehe den Mehrwert dadurch nicht. Ich sehe keinen Grund dafür, nicht bei allen Grand Slams ein Tiebreak zu spielen", hatte der Wien-Starter gemeint. Der Kompromiss, bei 12:12 ein Tiebreak zu spielen, war schon einige Zeit durch die sozialen Netzwerke gegeistert.

Der All England Lawn Tennis Club (AELTC) wird nun ab 2019 diese Neuregelung installieren. Man habe sich die Matchdaten der 20 vergangenen Wimbledon-Turniere angesehen und dies auch mit Spielern und Schiedsrichtern diskutiert. Das Tiebreak wird es sowohl bei den Herren, als auch in der Qualifikation, bei den Damen, im Mixed und beiden Junioren im Single und Doppel geben.

"Unsere Meinung ist es, dass die Zeit gekommen ist, ein Tiebreak für Matches einzuführen, die zu einem vernünftigen Zeitpunkt im Entscheidungssatz noch nicht zu Ende sind", meinte der AELTC in einer Verlautbarung.