Zuwanderung kompensiert in Österreich stagnierende Geburten

2022 soll die Neun-Millionen-Marke geknackt werden
Bis 2080 soll Österreichs Bevölkerung um 13 Prozent wachsen und bereits im Jahr 2022 die Neun-Millionen-Marke knacken. Knapp zehn Millionen Einwohner sollen es 2080 sein. Das zeigt die neuste Bevölkerungsprognose der Statistik Austria, die am Donnerstag in Wien vorgestellt wurde. Ein Großteil des Wachstums ist demnach zuwanderungsbedingt.

Ohne Zuwanderung würde die Einwohnerzahl Österreichs bis 2080 unter das derzeitige Niveau von 8,8 Millionen sinken, erklärte Statistik Austria-Chef Konrad Pesendorfer. Bis 2080 soll sich der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung von derzeit 19 auf 26 Prozent erhöhen. Die erwartete Zuwanderung kompensiere laut Prognose somit das hierzulande in den kommenden Jahrzehnten erwartete Geburtendefizit.

Die Hälfte der zugewanderten Personen kommt aus den EU- bzw. EFTA-Ländern. 17 Prozent stammen aus europäischen Drittländern (inklusive Türkei), 16 Prozent aus Asien (ohne Türkei und Zypern). Lediglich drei Prozent stammen aus Afrika. Der Großteil der zugewanderten Personen ist laut Prognose zwischen 20 und 35 Jahre alt.

Wenig überraschend wird Österreichs Bevölkerung auch immer älter. Laut Prognose steigt die Zahl der Menschen über 65 Jahren in den nächsten 20 Jahren um mehr als die Hälfte. Auch das Durchschnittsalter und die Lebenserwartung steigen künftig. Der Alterungsprozess werde laut Prognose noch dadurch verstärkt, dass die geburtenstarken Babyboom-Jahrgänge nun allmählich ins Pensionsalter kommen.

Die Bevölkerungsentwicklung verläuft regional sehr unterschiedlich. Überdurchschnittliches Wachstum wird vor allem in der Bundeshauptstadt erwartet, bereits 2030 könnte Wien laut Prognose mehr als zwei Millionen Einwohner zählen. Wien habe neben Jobmöglichkeiten vor allem ein sehr starkes Ausbildungsangebot, sagte Pesendorfer. Sinkende Bevölkerungszahlen werden in Kärnten erwartet: bis 2080 sinkt die Zahl der Einwohner in Kärnten um 3,8 Prozent.

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