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Der Wald im Burgenland als Energiespender und „Klimaretter“

Die Forstwirtschaft ist im Aufwind und die Preise steigen, statt fossiler Brennstoffe setzen viele auf Holz als nachwachsenden Energieträger.
Claudia Koglbauer-Schöll Claudia Koglbauer-Schöll Roland Pittner Roland Pittner

„Hauptbetroffener des Klimawandels ist der Wald“, sagt Herbert Stummer. Und der Obmann des burgenländischen Waldverbandes fügt schnell hinzu: „Der Wald ist gleichzeitig auch Teil der Lösung.“ Denn will man die Klimaziele erreichen, stehe mit der nötigen Reduktion von Kohlendioxid (CO2) immer das Holz im Fokus, betont Stummer zum Tag des Waldes. Außerdem könne der nachwachsende Rohstoff, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, wie Öl und Gas, verringern.

Rohstoff

Auch Burgenlands Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich weist auf die steigende Bedeutung des Rohstoffes hin. „Vor allem die hohen Energie- und Treibstoffpreise belasten die Menschen enorm. Erneuerbare Energien und insbesondere nachwachsende Rohstoffe wie Holz, können hier in Zukunft ein Teil der Lösung sein“, meint Berlakovich. Holz trage als Biomasse zur Versorgungssicherheit mit Energie bei und helfe, den Ausstieg aus fossilen Rohstoffen zu beschleunigen. Dazu müsse das Potenzial vor der eigenen Haustür bestmöglich genutzt werden, so Berlakovich und Stummer unisono.

„In jedem Festmeter Holz ist CO2 gespeichert – pro Kubikmeter ist es etwa eine Tonne. Wenn der Baum wächst, lagert er Kohlenstoff ein, das in dem Holz gebunden ist.“ Baue man ein Haus mit dem Rohstoff, sei das Kohlendioxid dort „gefangen“ und gelange nicht in die Atmosphäre.

Ein Drittel des Landes ist Wald

Ein Drittel der burgenländischen Landesfläche ist mit Wald bedeckt, das etwa 133.000 Hektar. Das klingt viel, Österreichs Spitzenreiter sind allerdings die Steiermark (61,6 Prozent) und Kärnten (60,6 Prozent). Die Waldfläche in Österreich ist seit 1961 um 330.000 Hektar gewachsen – und auch im Burgenland wächst sie.

Pannoniens Wälder seien jedenfalls wichtige Umwelt- und Wirtschaftsfaktoren, betont Stummer. Derzeit ist Holz stark nachgefragt und die Preise steigen, wie der Holzmarktbericht der Landwirtschaftskammer bestätigt. „Sowohl Nadel- als auch Laubholz ist aktuell in allen Sortimenten nachgefragt und die rasche Übernahme sichergestellt. Es macht somit durchaus Sinn, den Spätwinter bzw. das beginnende Frühjahr für Holzernteaktivitäten zu nutzen“, erklärten die Experten.

Holzeinschlag

Knapp 18 Prozent des Holzeinschlages, etwa 700.000 Festmeter, sind vom Borkenkäfer geschädigt (Stand 2021). Das schnelle Geld können die Waldbewirtschafter nicht erwarten, in keinem anderem Bereich der Landwirtschaft gibt es einen so langen Produktionszeitraum, gibt Stummer zu Bedenken. „Wenn wir heute einen Hektar Grund aufforsten und Eichen oder Buchen setzen, dann dauert das etwa 100 Jahre, bis sie erntereif sind.“

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