Universität Wien

James Webb Teleskop: "Das wären starke Hinweise auf Lebensformen"

Was wird das teuerste Gerät der Menscheitsgeschichte entdecken? Der Projektleiter aus Wien hofft auf sensationelle Erkenntnisse.
Dominik Schreiber Dominik Schreiber Kid Möchel Kid Möchel Christa Breineder Christa Breineder

Manuel Güdel ist Professor für Astronomie, Satelliten- und experimentelle Astronomie an der Uni Wien sowie Projektleiter für ein Instrument des Teleskops.

KURIER: Sie sind an der Entwicklung einer Kamera und eines Spektrometers beteiligt, was wird man damit hoffentlich entdecken?

Güdel: Das Instrument MIRI nimmt nicht sichtbare Strahlung auf, sondern Infrarotstrahlung, also Wärmestrahlung von kosmischen Objekten. Es handelt sich dabei um relativ kühle Objekte, die zum Beispiel “Zimmertemperatur“ aufweisen. So wie auch eine kommerzielle Wärmekamera funktioniert, wird MIRI Temperaturen messen können, aber durch die Auffächerung des Lichtes in den „Infrarot-Regenbogen“ wie in einem Prisma kommen auch Indizien von einzelnen Gasen zum Vorschein. Zum Beispiel werden wir mit den Spektrometern bestimmen können, ob die Atmosphäre eines Planeten Kohlendioxid enthält oder wie die Atmosphären von Venus und Mars sogar fast nur solches enthalten. Oder ob zum Beispiel auch Sauerstoff vorhanden ist.