Harald Eisenberger/ÖBB

ÖBB investieren insgesamt vier Milliarden Euro in neues Material

Die ÖBB sprechen vom größten Investitionsprogramm der Geschichte. Es kommen neue Züge für Nah-, Fern- und Nachtverkehr.
Andreas Puschautz Andreas Puschautz

Eine auf den ersten Blick nahe liegende Lösung für Kapazitätsengpässe im Bahnverkehr sind natürlich neue Garnituren. Doch diese sind teuer – und brauchen Zeit.

Dennoch: „Die ÖBB investieren laufend und haben gerade das höchste Investitionsprogramm ihrer Geschichte“, sagt Bahn-Sprecher Bernhard Rieder. Vier Milliarden Euro würde die Bahn demzufolge in den kommenden Jahren in neues Rollmaterial investieren.

So wurde erst im Februar ein Auftrag über 186 Doppelstockzüge für den Nahverkehr an die schweizerische Stadler Rail im Umfang von 400 Millionen Euro bestätigt. Diese sollen zum Großteil auf der S-Bahn-Stammstrecke in Wien und Niederösterreich zum Einsatz kommen und ab 2026 auf Schiene sein.

Ebenfalls für den Nahverkehr werden bereits seit dem Jahr 2019 nach und nach insgesamt 24 Cityjet-Doppelstockgarnituren mit 100 Wagen runderneuert. Erst vergangene Woche wurde eine Loktaufe zur „Halbzeit“ des Upgrade-Programms gefeiert.

33 Nightjets kommen

Zudem werden bei Siemens momentan 33 Nightjets der neuesten Generation für die ÖBB gefertigt. Bis zum Jahr 2025 sollen sie in Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz und den Niederlanden im Einsatz sein und einen großen Teil der Bestandszüge ersetzen.

Neu ist unter anderem die Gestaltung der Liegewagen, in denen „Mini Cabins“ für mehr Privatsphäre sorgen werden. Alle Schlafwagenabteile werden mit einer eigenen Toilette sowie einer Duschmöglichkeit ausgestattet, neu an Bord kommt auch kostenloses WLAN.

Ebenfalls bei Siemens werden aktuell acht Railjet-Garnituren für den Tagverkehr auf der Brennerstrecke von München über Innsbruck nach Verona, Bologna und Venedig gefertigt. Diese Züge sollen bereits Anfang 2023 erstmals im Passagierbetrieb unterwegs sein und bieten neben den bekannten Großraumwagen auch – erstmals im Railjet-Zeitalter – wieder Abteile.

Süden: bitte warten

Bis auf der Südstrecke neues Bahnmaterial unterwegs ist, wird es hingegen noch einige Jahre dauern. Zwar ist die Bestellung von neuen, verlängerten Railjet-Garnituren für die Südbahn in Planung, berichtet ÖBB-Sprecher Rieder. Zum Einsatz kommen diese Züge jedoch erst mit dem Start der Koralmbahn von Graz nach Klagenfurt. Geplante Inbetriebnahme: im Lauf des Jahres 2026.

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