APA/TOBIAS STEINMAURER

Rund 75 Prozent der Flüchtlinge reisen weiter

Bisher kamen rund 97.000 Ukrainer nach Österreich. Die ÖBB bieten zusätzliche Züge.
Josef Kleinrath Roland Pittner Roland Pittner Claudia Koglbauer-Schöll Claudia Koglbauer-Schöll

Rund 97.000 Flüchtlinge aus der Ukraine sind laut Innenministerium (BMI) mit Stand Freitagnachmittag in Österreich angekommen, sagt Ministeriumssprecher Harald Sörös am Samstag zum KURIER. Die meisten Personen würden sich melden, weil sie entweder einen Asylantrag stellen, Fragen zur Weiterreise haben oder Hilfe bei der Quartiersuche benötigen. Grundsätzlich gebe es für Ukrainer keine Melde-Verpflichtung. Und es gebe auch keine durchgehenden Grenzkontrollen. Bis zu 75 Prozent der Angekommenen würden in andere Länder weiterreisen, meint Sörös.

Darauf bereiten sich auch die ÖBB vor, die am Samstag einen Verstärkerzug mit 420 Plätzen nach Deutschland zur Verfügung gestellt haben. Rund 4.000 Ukrainer haben die ÖBB am Freitag befördert, deshalb wurden die Kapazitäten aufgestockt. Derzeit würden durchschnittlich 10.000 Personen pro Tag ankommen. Dennoch müsse man sich darauf einstellen, dass die Fluchtbewegung stärker werde, erklärte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).

Nickelsdorf

Einer der Hotspots bei der Einreise ist der burgenländische Grenzübergang Nickelsdorf. Laut Polizei reisen hier etwa 5.000 bis 7.000 Menschen aus der Ukraine innerhalb eines Tages ein – meist in Privatautos oder in Bussen. Auch hier sei der Großteil auf der Weiterreise, heißt es.

Groß ist jedenfalls die Hilfsbereitschaft bei der Suche nach Quartieren für Flüchtlinge aus der Ukraine. Diese wird von den Bundesbetreuungsagentur (BBU) koordiniert. Bis Freitag sind über die Plattform „Nachbarschaftshilfe“ 6.300 Angebote eingelangt. Insgesamt handelt es sich dabei um 28.400 Plätze für Kriegsflüchtlinge. In den Quartieren der BBU waren am Freitag rund 550 Personen untergebracht.

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