KURIER/Julia Schrenk

Aufregung um Obdachlosen-Sperre bei der U4

Auf die Sitzbänke in den Stationen Pilgramgasse und Heiligenstadt wurden Haltegriffe montiert.
Julia Schrenk Julia Schrenk

Plötzlich waren sie da: Silberne Griffe, die auf die weißen Sitzbänke bei der U4-Station Pilgramgasse montiert waren.  Am Freitag wurde die U4-Station an der Wienzeile nach einem Jahr Sperre wegen Sanierungsarbeiten wieder eröffnet. Seitdem sind die Bänke mit diesen Griffen versehen. 

Im Netz machte sich sogleich Entrüstung breit. Die Griffe würden dazu dienen,  obdachlose  Menschen daran zu hindern, sich dort hinzulegen. „Feindliche Architektur“ schrieb einer. Und ein anderer: „Ich hoffe, ihr schämt euch, Wiener Linien.“
Seit Kurzem sind diese Griffe auch in der U4-Station Heiligenstadt auf Sitzbänke montiert.  

Auf Anfrage des KURIER heißt es von den Wiener Linien, dass  es sich bei den silbernen Griffen um „Aufstehhilfen“ für ältere oder gebrechliche Menschen handelt.  Auch in der U1-Station Oberlaa seien solche Griffe angebracht worden. 

Pflöcke gegen Skater

Immer wieder gab es in Wien Aufregung um sogenannte Obdachlosensperren. Besonders groß war sie etwa im August vor drei Jahren, als über Nacht auf Sitzbänken im Esterházypark in Mariahilf Holzpflöcke  montiert wurden. Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner sprach damals von einer „Liegesperre für Obdachlose“.  

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Später stellte sich heraus, dass die  MA 42 (Stadtgärten) einen Tischlerbetrieb beauftragt hatte, die Querstreben zu montierten. Und zwar, weil Skater die Bänke als Rampe benutzt hatten. Die Balken wurden wieder entfernt.

Im März 2017 wurde bei der Karlskirche ein Eisengitter auf einer  Außenbank  aus Stein angebracht. Es gab viel Kritik an dieser „Schikane gegen Obdachlose“.  Aus der Kirche hieß es, das Gitter sei angebracht worden, um Drogendealer fernzuhalten. Erst kurz nach Weihnachten im Vorjahr wurde  es entfernt. 

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