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Die skurrilsten Blaulicht-Meldungen des Jahres

2020 war ein Jahr, in dem Polizei, Rettung und Feuerwehr aufgrund von Pandemie und Terror viel zu tun hatten. Der eine oder andere Einsatz sorgte aber auch für Erheiterung.
Markus Strohmayer Konstantin Auer Konstantin Auer

Die Berichterstattung rund um Einsätze der Wiener Blaulichtorganisationen wurde in diesem Jahr klar vom Terroranschlag am 2. November dominiert. Zum Glück für die Einsatzkräfte - und auch für die KURIER-Reporter - geht es bei den Einsätzen von Feuerwehr, Rettung und Polizei aber nicht immer ganz so tragisch zu.

Bei einigen Notrufen greifen sich die alarmierten Beamten vielleicht sogar an den Kopf. Doch egal wie skurril der Einsatzgrund auch sein mag - die Wiener Blaulichtorganisationen sind vor Ort. Aus diesem Grund nun in loser Reihenfolge die Top-Ten der bizarrsten und vielleicht auch witzigsten Einsätze im Jahr 2020:

Saunabesucher erwischt im Dampfbad Sitznachbarn statt Wasserschlauch

Ein Mann musste sich vor Gericht verantworten, weil er in der Sauna einem 19-Jährigen zwischen die Beine griff. Angeblich wollte der Kurzsichtige den Wasserschlauch packen. Der junge Mann war wenig begeistert und drohte dem Älteren mit einem Kieferbruch. Gegenseitige Anzeigen folgten. 

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"Hätten Sie wen getroffen, wäre die Scheiße am Dampfen" 

Im Mai betrat ein Mann das Wiener Landesgericht und warf zwei mit Fäkalien gefüllte Glasflaschen über die Sicherheitskontrolle hinweg. Er wurde wenig später von der Polizei erwischt. Beim wenige Monate später folgenden Prozess meinte der Richter: "Hätten Sie wen getroffen, wäre die Scheiße am Dampfen gewesen." Das passierte zum Glück nicht, der Gestank soll allerdings bestialisch gewesen sein.

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Feuerwehr muss Einbrecher retten

Einen Einbrecher, der auf der Flucht eine Fassade hinunterklettern wollte, verließ in gut zehn Metern Höhe die Kraft. Der Möchtegern-Spiderman baumelte daraufhin verzweifelt in der Luft. Passanten glaubten an einen Suizidversuch und alarmierten die Einsatzkräfte. Erst nachdem die Feuerwehr den Mann gerettet hatte, stellte sich heraus, was er eigentlich gewollt hatte.

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Gast trinkt über den Durst - Corona-Party fliegt auf

Eine Firmenweihnachtsfeier nahm Mitte Dezember ein jähes Ende. Eine Besucherin hatte offenbar zu tief ins Glas geschaut und kollabierte. Die besorgten Kollegen gingen von einem Herz-Kreislaufstillstand aus und riefen die Rettung. Die gute Nachricht: Die Einsatzkräfte konnten Entwarnung geben. Die schlechte: Zahlreiche Anzeigen aufgrund vieler Verstöße gegen das Corona-Maßnahmengesetz waren die Folge.

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Nicht angemeldetes Auto vor Polizeiinspektion geparkt

An Dreistigkeit kaum zu überbieten war das Verhalten eines 20-jährigen Autofahrers, der sein Fahrzeug vor einem Polizeirevier abstellte - und zwar ohne Zulassung. Die Kennzeichen auf dem Pkw stammten zudem von einem anderen Auto. Als der Lenker die Anzeigenbenachrichtigung an der Windschutzscheibe entdeckte, spazierte er in die Inspektion, um den genauen Grund zu erfragen. Dort stellte sich auch noch heraus, dass er nicht im Besitz eines gültigen Führerscheins war. 

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Das Jahr der Teigtascherl

Eines hatten die vielen illegalen "Teigtascherlfabriken" in Wien gemeinsam: furchtbare hygienische Zustände. Ein Fall blieb aber allein aufgrund der schieren Menge in Erinnerung: Insgesamt 600 Kilo fanden die Beamten in einer Wohnung. Die Wohnung, in der die Lebensmittel hergestellt und gelagert wurden, diente den Produzenten auch als Schlafplatz. Diese sollen ihre "Kojen" teils zwischen den Lebensmitteln gehabt haben.

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Asia-Nudeln im Visier

Apropos Teigtascherl: Nach den vielen Einsätzen rund um die gefüllten Teigwaren fragten sich die Ermittler wohl, wo eigentlich die Asia-Nudeln herkommen, die bei Imbissständen in der ganzen Stadt verkauft werden. Es dauerte nicht lang und schon wurde in einer Wohnung in Wien-Landstraße eine illegale Produktionsstätte ausgehoben - nicht gekühlter Lachs und schimmlige Lebensmittel inklusive.

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"Reparaturseidl"

Das Konzept des Ausnüchterns nicht ganz verstanden hat ein Alkolenker, der von der Wiener Polizei innerhalb einer Nacht gleich zweimal gestoppt werden musste. Ein beim 32-Jährigen durchgeführter Alkomattest ergab bereits bei der ersten Kontrolle 1,48 Promille. Ihm wurde der Führerschein abgenommen und die Weiterfahrt untersagt. Der Mann genehmigte sich im Anschluss ein weiteres Bier und wollte weiterfahren. Zum Glück kam er nicht weit, denn wie es der Zufall wollte, ging er den Beamten erneut ins Netz. 

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Teures "Duzen"

150 Euro Strafe aufgrund einer Anstandsverletzung sollte Anfang September ein Wiener berappen, weil er einen Polizisten wiederholt geduzt hatte. Maßlos übertrieben meinten die einen, wegen mangelnden Respekts angebracht, die anderen.

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Tatsache ist jedenfalls, es kann noch teuer werden:

500 Euro Strafe für "Darmwind"

Ein Student ließ in Gegenwart der Polizei "einen fahren". Die Beamten ließen sich das "provokante Verhalten" nicht gefallen, wenig später flatterte dem 22-Jährigen eine Anzeige ins Haus. Vor allem auf Twitter sorgte die Strafhöhe für Debatten.

Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter präsentierte sich in diesem Jahr auch die Wiener Polizei in Topform und sorgte mit ironischen Postings bei den Followern für Lacher und gute Laune. Zum Abschluss die besten Tweets:

"Freizeittipps"

Gerade im Corona-Jahr war es für viele besonders wichtig, sich an der frischen Luft zu bewegen. Die Polizei hingegen musste die Abstände etc. kontrollieren. Deshalb dachten sich die Beamten wohl, sie könnten mit ein paar Verhaltensideen aushelfen (Armbrustschießen in öffentlichen Parks zählte nicht dazu):

Tierrettungen

Die Polizisten kontrollierten aber nicht nur an der frischen Luft, sondern retteten auch jede Menge Tiere, die sich in Gefahr befanden. Darunter Katzen, Vögel, Eichkatzerl und sogar Zwergschafe.

Schlechtes Versteck

Ein mutmaßlicher Drogendealer flüchtete im November über das Vordach seiner Wohnung vor WEGA Beamten und versteckte sich schließlich in einem Abluftschacht - zumindest so gut das ging, denn nur der Oberkörper steckte im Schacht. Die Polizei, die mittlerweile mit einem Hubschrauber in der Luft war, entdeckte ihn rasch mithilfe einer Wärmebildkamera. Die dabei entstandenen Bilder sorgten bei vielen Social-Media-Nutzern für Schmunzeln.

Identitären-Demo: "Wollen sie gesehen werden oder nicht?"

Mit Humor beantwortete die LPD Wien auch die Frage einer Twitter-Userin, die wissen wollte, ob es rechtlich in Ordnung sei, dass Identitäre bei einer Demo im Camouflage-Look herumlaufen. Die Antwort der Polizisten: "Aus rechtlicher Sicht spricht nichts dagegen. Wir sind aber verwirrt ob der Kombi aus Warnweste und Camouflage. Wollen sie gesehen werden oder nicht?" (die abgebildeten Personen trugen über der "Uniform" noch gelbe Warnwesten, Anm.)

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