Kurier/Juerg Christandl

Mahrer rudert zurück: "Meine Frau backt gar keinen Kuchen"

Aufregung um einen unbedachten Sager Mahrers einen Tag vor dem Landesparteitag.
Christoph Schwarz Christoph Schwarz Julia Schrenk Julia Schrenk

Es hätte alles so einfach sein können. Die Funktionärinnen und Funktionäre der Wiener ÖVP sind Karl Mahrer weitgehend wohlgesonnen – und die Partei ist darauf eingeschworen, ihrem neuen Obmann heute, Freitag, beim Landesparteitag ein herzeigbares Wahlergebnis zu verschaffen. Alles schien in trockenen Tüchern.

Dann erreichte Karl Mahrer das Kuchen-Gate.

Was passiert ist?

Mahrer gab der Krone ein Interview, in dem er mit kantigen Aussagen – etwa zur Integration – seine internen Kritiker überzeugen wollte. Doch Tagesgespräch war schließlich ein anderes Thema.

Zitiert wird Mahrer im Interview mit folgender Aussage: „Homeoffice wird nach Corona bleiben. Einfach ist das nicht, daheim sind die Kinder, daheim ist die Frau, manchmal ist der Wohnzimmertisch voll, weil dort der Kuchen gebacken wird. Da kann man nicht arbeiten.“

Die Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken ist ihm seither sicher. Kritik kam auch von den Grünen. Der Mann arbeitet, die Frau backt daheim den Kuchen – solche Bilder stehen auch einem ÖVP-Chef im Jahr 2022 nicht mehr gut.

"Männer können ebenso Kuchen backen"

Mahrer fühlt sich von der Krone falsch zitiert: Er habe immer von „Ehepartnern“ gesprochen, von denen einer arbeiten müsse, während der andere vielleicht einen Kuchen backe, erklärt der ÖVP-Chef auf KURIER-Nachfrage. „Männer können ebenso Kuchen backen wie Frauen“, so Mahrer. Das wisse er nicht zuletzt aus eigener Erfahrung: „Meine Frau backt gar keinen Kuchen, das mag sie nicht. Bei uns backe ich.“ Nachsatz: Auch Geschirr wasche er ab. Und: Er habe bewusst von „Partnern“ gesprochen. „Das können auch zwei Männer oder zwei Frauen sein.“

Darüber hinaus sei es ihm, sagt Mahrer, um etwas ganz anderes gegangen: Um die Herausforderungen des Homeoffice in kleinen Wohnungen und kreative Lösungen für leer stehende Erdgeschoßzonen, die man in Kurzzeit-Büros umwandeln könne.