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75 Jahre APA: Bei Interventionen "muss man sagen: Schönen Tag noch“

Die österreichische Nachrichtenagentur APA, die den Redaktionen Meldungen liefert, feiert ihren 75er in einem radikal veränderten Medienumfeld.
Georg Leyrer Georg Leyrer Christoph Silber Christoph Silber

Das meistgelesene Medium des Landes richtet sich, eigentlich, nicht an die Öffentlichkeit. Denn die österreichische Nachrichtenagentur APA will mit ihren Meldungen die Redaktionen servicieren: An diese soll schnelle und verlässliche Info gehen – als Rechercheauftakt, als belastbare Grundlage für die journalistische Arbeit oder auch zur direkten Verwendung. In der Geschichte der APA, die derzeit ihren 75er feiert, war sie lange Zeit ein wichtiger Baustein der Medienlandschaft – im Hintergrund. Nun aber steht sie im Rampenlicht.

Meldungen der APA, die als Genossenschafter den ORF und Zeitungshäuser hat, erreichen eine immense Leserschaft auf direktem Wege: Sie gehen quer über sehr viele Internetportale des Landes online und bestimmen so als Erstmeldung oftmals den Eindruck, den die Öffentlichkeit von einem Thema bekommt. APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger (53) über die Rolle des Hauses, Interventionen und Innovation.

KURIER: Wie geht es einem als Chef des meistgelesenen Mediums?

Johannes Bruckenberger: Demütig. Es ist uns bewusst, dass das eine hohe Verantwortung ist. Ich finde es auch interessant, dass ihr uns so seht. Unser Geschäftsmodell ist nach wie vor Business-to-Business: Wir produzieren für die Medien. Aber es ist uns bewusst, dass wir viel mehr als früher direkt beim Leser landen – auch mit unseren Live-Blogs und Videostreams. Es gibt intern auch viele Diskussionen darüber, wie man mit Storytelling und Aufbereitung so agiert, dass es möglichst breit für die Medien verwendbar ist. Unser Grundauftrag seit 1946 ist, richtige, glaubwürdige, vertrauenswürdige Information zu liefern. Das versuchen wir nun auch in all diesen neuen Formaten und in diesem Zeitalter der Desinformation zu erfüllen.