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Zum Literaturnobelpreis an Abdulrazak Gurnah: Das Leben der Anderen

Als erst fünfter Autor aus Afrika erhält Gurnah die renommierte Auszeichnung. Er schreibt über die äußere und innere Komplexität der Folgen des Kolonialismus.
Georg Leyrer Georg Leyrer

Der Literaturnobelpreis ging an den ostafrikanischen, in England lebenden Autor Abdulrazak Gurnah für ein Werk, das sich den Auswirkungen des Kolonialismus widmet – nicht nur den großen, geschichtlichen, sondern den persönlichen, intimen, existenziellen.

Gurnah, 1948 in Sansibar (heute Teil von Tansania) geboren, ist damit der erst fünfte Autor aus Afrika, der diese prestigereichste Literaturauszeichnung gewinnt. Dieser stark eurozentristische Blick auf Literatur – 95 von bisher 117 Preisträgern kamen aus Europa oder Nordamerika, Toni Morrison war 1993 die letzte schwarze Preisträgerin – und sein Werk sind Seiten derselben Medaille.

Die Schwedische Akademie hat diesen Blick nun ein wenig zurechtgerückt.