Die Debatte ist fixer Bestandteil des bildungspolitischen Kanons dieses Landes – und alljährlich im Mai trifft sie uns mit 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit: Wenn die 46.000 Maturantinnen und Maturanten ihrem Angstgegner, der schriftlichen Mathematik-Reifeprüfung, gegenübertreten, ruft das zugleich Millionen heimischer Bildungsexperten auf den Plan.
Asymptoten bestimmen, Wahrscheinlichkeiten berechnen, quadratische Gleichungen lösen: Ist das denn wirklich (praxis-)relevant – oder kann das weg?
Mit der Antwort sind Kritiker der Matura meist schnell bei der Hand: Was man selbst nicht (mehr) beherrscht, müsse doch wohl auch kein junger Mensch erlernen, urteilen sie aus der Distanz. Vor allem, was uns herausfordert, muss weichen – so funktioniert Nivellierung nach unten.