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Vor der Kamera erschlagen: So brutal geht Russland mit "Verrätern" um - und so die Ukraine

Im Netz kursiert ein Video eines Wagner-Söldners, der von seinen russischen Kollegen wegen "Kollaboration" mit der Ukraine hingerichtet wurde. Sein Fall wirft viele Fragen auf.
Evelyn Peternel Evelyn Peternel

Das Video ist kaum zu ertragen. Der Mann blickt in die Kamera, sein Kopf ist an einen großen Stein gebunden. „Mein Name ist Jewgenij Anatoljewitsch Nuschin, geboren 1967. Ich bin an die Front, um an der Seite Russlands gegen die Ukraine zu kämpfen“, sagt er. In Kiew, sagt er starr, sei er in Gefangenschaft geraten.

Während er spricht, schlägt plötzlich ein Uniformierter mit einem Hammer auf seinen Kopf ein. Zwei Mal, das Geräusch ist grauenvoll. Das Gesicht des Mannes ist verpixelt.

Die „Wagner-Strafe“

Das Video, das so brutal ist, dass der KURIER es nicht zeigen oder verlinken wird, stammt aus dem Telegram-Channel Grey Zone, der den russischen paramilitärischen Wagner-Gruppen zugerechnet wird. Im Begleittext heißt es: „Der Verräter erhielt seine traditionelle wagnerianische Strafe". Das Video selbst trägt den martialischen Titel „Der Hammer der Rache“.

Allein auf Grey Zone 1,1 Millionen Mal geklickt, wird der Film derzeit in allen russischen kriegsbefürwortenden Social-Media-Channels herumgereicht - als Beispiel dafür, wie man mit Verrätern in eigenen Reihen umgehen müsse. Auch Jewgenij Prigoschin, der als „Putins Koch“ bekannte Chef der Wagner-Gruppen, hat es eindeutig kommentiert: „Exzellente Regiearbeit“, ließ er wissen. Und: „Ein hündischer Tod für einen Hund.“