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Coronavirus: US-Firmen in China leiden unter Betriebsschließungen

Automesse Peking wegen Corona-Virusinfektion verschoben

Die Auswirkungen der drastischen Maßnahmen gegen das Coronavirus nehmen zu. Laut Umfrage der US-Handelskammer ist fast jedes zweite Unternehmen in den Regionen Shanghai, Suzhou, Nanjing und im Jangtse-Delta von Beeinträchtigungen durch fehlendes Personal im eigenen Betrieb oder bei Lieferanten betroffen. Die American Chamber of Commerce (AmCham) hat gut 100 amerikanische Unternehmen befragt.

Knapp die Hälfte gab an, Betriebsschließungen in China hätten sich auf ihre globalen Lieferketten ausgewirkt. Es fehlten die Arbeitskräfte, weil sie nicht reisen dürften oder unter Quarantäne stünden, erklärte AmCham-Präsident Ker Gibbs. "Das wird schwerwiegende Folgen für die globalen Lieferketten haben."

So verschob Volkswagen den Produktionsstart seines chinesischen Gemeinschaftsunternehmens mit dem Partner SAIC auf den 24. Februar. Eigentlich sollte der Betrieb am Montag anlaufen.

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Auch die für Ende April geplante Automesse in Peking werde verschoben, teilte der Veranstalter am Montag mit. Die Messe ist für die deutschen Autobauer ein wichtiger Termin, weil China für Volkswagen, BMW oder Daimler der weltweit größte Einzelmarkt ist.

In ganz China sind Städte seit Ende Jänner abgeriegelt, während im ganzen Land Reiseverbote und Quarantäneanordnungen erlassen wurden, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Hauptstadt Peking kündigte am Freitag eine 14-tägige Selbstquarantäne für alle an, die in die Stadt zurückkehren. Wer sich weigert, wird bestraft. Die Provinzregierung von Jiangxi hob jedoch die Quarantänebestimmungen für Mitarbeiter auf, die an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, mit Ausnahme derer, die aus Hubei - dem Epizentrum des Virusausbruchs - oder anderen schwer betroffenen Gebieten kommen.