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Drohende Millionenpleite einer bekannten Managementfirma

Die Gebietskrankenkasse hat die MCS Management Consulting Services GmbH in den Konkurs geschickt. Ihr Geschäftsführer hat Schlagzeilen gemacht.
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Der frühere Manager Rudolf Haberleitner hatte im Juli 2013 als angeblicher Retter der Drogeriemarkte-Kette Schlecker in Österreich von sich reden gemacht, im Mai 2013 ging dann seine Schlecker-Nachfolge Tap dayli pleite. Im August 2013 musste das Unternehmen samt 1350 Standorten geschlossen werden, 2.200 Arbeitsplätze waren davon betroffen.

Im Vorjahr begann gegen Haberleitner ein Prozess vor dem Straflandesgericht Linz. Haberleitner und einer zweiten Person wird grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen vorgeworfen. Sie hätten schon im November 2012 die Zahlungsunfähigkeit von Tap dayli erkennen müssen. Neue Verhandlungstermine sollen nicht nicht anberaumt worden sein. Die Vorwürfe werden bestritten.

Rudolf Haberleitner bei Prozess in Linz

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Nun ist Haberleitner mit einer neuen Insolvenz konfrontiert. Die Gebietskrankenkasse hat seine MCS Management Consulting Services GmbH in den Konkurs geschickt. Zum Konkursverwalter hat das Handelsgericht Wien den renommierten Insolvenzverwalter Raoul Wagner bestellt. "Es gibt mehrere Gläubiger", sagt Wagner zum KURIER. Das Vorverfahren soll wie üblich sehr gründlich geführt worden sein.

 

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Wie der TAP-Dayli-Masseverwalter Rudolf Mitterlehner dem KURIER bestätigt, wird er eine Forderung in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro im MCS-Konkursverfahren geltend machen. "Es gibt mehrere Prozesse, gegen Herrn Haberleitner persönlich und gegen die MCS", sagt Mitterlehner zum KURIER. "Ich habe Geldflüsse angefochten, weil ich der Meinung bin, dass diese der MCS nicht zustehen."

Indes kündigt Haberleitners Anwalt Karl-Heinz Plankel im Gespräch mit dem KURIER an, dass er Rekurs gegen die Konkurseröffnung einbringen wird. Haberleitner selbst sagt zum KURIER, dass er die Schuld bei der Gebietskrankenkasse mittels Ratenzahlung bereits beglichen habe. Es gebe nur noch eine geringe Verbindlichkeit bei einer Bank. Er kündigt weitere rechtliche Schritte gegen die Einleitung des Konkursverfahrens an.

Indes soll MCS selbst offene Forderungen in Höhe von drei Millionen Euro verfolgen.

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