APA/Frank Rumpenhorst

Trotz EU-Paket: Warum das Gas für uns nicht mehr billiger wird

Gaspreisdeckel, gemeinsamer Einkauf, Börsenbremse – EU-Energieminister suchen am Donnerstag nach Auswegen aus dem Preischaos.
Ingrid Steiner-Gashi Ingrid Steiner-Gashi Martin Meyrath Martin Meyrath

Seit Monaten wird in der Europäischen Union (EU) debattiert, wie die Haushalte und Betriebe vor dem Hintergrund der hohen Gaspreise entlastet werden können.

Die Ideen waren teils mutig: Ein Einkaufskartell, dass also maximal zu einem bestimmten Preis importiert werden sollte, ein "Preisdeckel" für den Handel mit Gas innerhalb der EU oder auch ein Subventionsmodell, bei dem die EU-Staaten die hohen Marktpreise zum Teil subventionieren (wie etwa bei der österreichischen "Strompreisbremse").

Herauskommen werden am Donnerstag beim mittlerweile zehnten Treffen der EU-Energieminister seit Beginn der Energiekrise einige kleinere Kompromisse, die vor allem der Energiewirtschaft nützen. Der KURIER hat die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wo wird eingegriffen?

Was den Preisdeckel für Gas angeht, wird nur in einen Teil des europäischen Großhandels eingegriffen, nämlich am niederländischen Handelsplatz Title Transfer Facility (TTF). Dieser ist für die Preisbildung in Europa ausschlaggebend und beeinflusst die Geschäfte an anderen Börsen sowie im bilateralen Handel. Die Hoffnung ist, dass die Regulierung dieser einen Energiebörse zur Beruhigung des europäischen Gasmarktes führt.

Wie soll so ein Preisdeckel für Gas in Europa aussehen?

Der Vorschlag der EU-Kommission sieht einen Preisdeckel bei 275 Euro pro Megawattstunde vor. Er greift, wenn der Preis an der TTF zwei Wochen darüber und gleichzeitig mindestens 58 Euro über dem Weltmarktpreis für Flüssiggas liegt.