APA/dpa/Daniel Bockwoldt

Elf Millionen Jahre alte Schildkröte gefunden

Nördlich von Hamburg fanden Wissenschafter Überreste einer Schildkröte, die mindestens zwei Meter lang war.

In einer Tongrube nördlich von Hamburg sind Überreste einer rund elf Millionen Jahre alten Lederschildkröte gefunden worden. Neben mehreren Hundert Platten aus dem Rückenpanzer seien auch Knochen an der Fundstelle in Groß Pampau aufgetaucht, die vermutlich zu den Extremitäten des mindestens zwei Meter langen Reptils gehörten, sagte Grabungsleiter Gerhard Höpfner am Samstag.

Die Platten seien in einer mehrwöchigen aufwendigen Aktion von den Mitgliedern des Grabungsteams freigelegt und geborgen worden. Die präparierten Funde sollen im Lübecker Museum für Natur und Umwelt ausgestellt werden.

Ur-Nordsee verbarg auch Korallen und Schädel eines Delfins

Neben den Überresten der Lederschildkröte und einer kleineren Meeresschildkröte präsentierte das Team auch Korallen, Rochenstachel, den Schädel eines Delfins sowie fossile Knochen eines Sturmvogels. Alle Funde stammten aus Tiefen zwischen acht und 20 Metern unter der Oberfläche und bildeten die ganze Biodiversität der Ur-Nordsee ab, sagte Höpfner.

Vor allem die fossilen Schildkrötenfunde sind nach Höpfners Angaben extrem selten, da die Kadaver der toten Reptilien meist von Raubfischen gefressen wurden und die Panzer schnell zerfallen sind.

In der Grube in Groß Pampau im Kreis Herzogtum Lauenburg werden seit mehr als 30 Jahren immer wieder Millionen Jahre alte Skelette von Walen, Robben und anderen Meerestieren gefunden. Grund ist eine geologische Besonderheit: Hier liegt der ehemalige Meeresboden der Ur-Nordsee nur wenige Meter unter der Erdoberfläche.