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Gehirntumore: Onkologe bremst Erwartungen zu neuem Ansatz mit Impfung

Immuntherapie. Studie mit eigenen Abwehrzellen löst Hoffnung bei Patienten aus. International gibt es aber viel Kritik, wie die Daten ermittelt wurden.
Ernst Mauritz Ernst Mauritz

„Der Ansatz ist sehr interessant, aber das Problem ist das Studiendesign.“ Kritisch sieht der Onkologe Matthias Preusser die Ergebnisse einer internationalen Studie mit einer neuen Therapie bei Patienten mit einem Glioblastom, dem häufigsten bösartigen Gehirntumor. Diese sorgte in den vergangenen Tagen international für Aufsehen: Demnach soll ein therapeutischer Impfstoff aus eigenen Abwehrzellen zu einer durchschnittlichen Lebensverlängerung um mehrere Monate im Vergleich zur Standardtherapie führen. Die Autoren bezeichneten die Ergebnisse als erstaunlich.

Doch Preusser, Spezialist für die Therapie von Gehirntumoren und Leiter der Klinischen Abteilung für Onkologie der Uni-Klinik für innere Medizin I von MedUni und AKH Wien, dämpft die Erwartungen. „Anhand dieser Studie können wir nicht sagen, ob diese Therapie wirkt – oder nicht wirkt. Wir wissen es einfach noch nicht.“