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Aberglaube ist omnipräsent: Warum wir alle gerne Harry Potter wären

Von wegen rationales aufgeklärtes 21. Jahrhundert: Eine neue Untersuchung legt offen, dass der Glaube an Hexerei ein weltweites Phänomen ist und diagnostiziert sogar ökonomische Auswirkungen.
Susanne Mauthner-Weber Susanne Mauthner-Weber

Boris Gershman hat privat gar nichts mit Verwünschungen, Glaskugeln und  Hexen am Hut. Beruflich aber ist der Aberglaube  ganz sein Ding. Und das, obwohl er Forscher ist – genauer Wirtschaftswissenschafter an der American University in Washington. „Vor 30 Jahren“, erklärt er im Interview, „haben Ökonomen begonnen, sich  mit  der Kultur und den Werten der Menschen  zu beschäftigen. Denn auch diese  Dinge sind für die Wirtschaft wichtig.“ Eines der neuen Themen war das Übernatürliche. Gershman  begann also,  Erkenntnissen, die Anthropologen in vielen Jahren über Hexerei  zusammengetragen haben, mit statistischen Methoden zu ergänzen.

Jetzt hat er die  Daten von mehr als 140.000 Menschen aus 95 Ländern ausgewertet, die zwischen 2008 und 2017 in Interviews gesammelt wurden. „Glauben sie an den bösen Blick oder dass manche Menschen andere verfluchen können?“  Die dieser Tage hat der Ökonom seine Erkenntnisse im Wissenschaftsmagazin PLOS one veröffentlicht (der KURIER berichtete).