KURIER Grafik

Alles Leben ist Chemie! Das Periodensystem auf einen Klick

Chemie ist auch bei der langen Nacht der Forschung präsent. Für KURIER-Leser gibt es eine Erklär-Fassung zum Download.
Christa Breineder Christa Breineder Ute Brühl Ute Brühl

Nichts prägt unsere Erinnerungen an den Chemieunterricht so sehr wie das Periodensystem, das in jedem Chemiesaal hängt. Dieses faszinierende Ordnungssystem der Elemente haben Dimitri Mendelejew und Lothar Meyer unabhängig voneinander fast zeitgleich in den 1860er Jahren entdeckt. Ein Periodensystem, in dem Details zu den einzelnen Elementen erläutert werden finden Sie zum Download am Ende des Artikels.

Doch was haben diese Elemente mit unserem Alltag zu tun? Diese Frage wurde lange Zeit im Chemieunterricht lediglich gestreift. Das ist heute zum Glück meist anders, sagt Michael Anton, der an der Uni Wien angehende Chemielehrer in Didaktik unterweist. „Seit den 1990er-Jahren werden zunehmend Themen aus dem Alltag in die Schule importiert.“ Verantwortlich dafür ist auch das Institut für Chemiedidaktik, das am 17. Mai sein 20-jähriges Bestehen feiert.

Lust auf Chemie wird auch bei der langen Nacht der Forschung gemacht, die am 20. Mai österreichweit stattfindet – so werden zum Beispiel in der Chemie-Fakultät der Uni Wien (Boltzmanngasse 1) unter dem Titel „Wie können wir Chemie erleben?“ Experimente gezeigt und erläutert – Wow-Effekt inklusive.

Aus der Praxis

Chemie ist jedenfalls überall – ein schönes Beispiel ist für Michael Anton CO2: „Man kann die Molekülstruktur verbinden und führt diese dann zurück in die Komplexität des Alltags.“ Schließlich sollten Schülerinnen und Schüler über das Thema Treibhauseffekt nicht nur emotional diskutieren können, sondern die Prinzipien dahinter verstehen. „Wenn sie Experten zum Thema reden hören, sollten sie einschätzen können, ob deren Aussagen plausibel sind“, hofft Anton.

Ein weiteres Beispiel ist Vitamin C: „Wenn ich mich mit dem chemischen Hintergrund auseinandergesetzt habe, kann ich es bewusst einsetzen – und nicht deshalb, weil mir jemand irgendetwas darüber sagt.“ Solche Dinge einschätzen zu können, sei eine wichtige Kompetenz, die Maturantinnen und Maturanten erwerben sollten. Auch von Konzepten wie der Redoxchemie, der Elektrochemie oder Säure-Basen-Chemie, sowie von der Unterscheidung in Metalle und Nicht-Metalle sollten sie etwas verstehen.

Und nicht zuletzt „sollten sie es schaffen, sich mit ihrem Wissen über Chemie, neue Erkenntnisse und Begrifflichkeiten in dem Fach anzueignen und anzuwenden.“ Aber dazu braucht es einen alltagsorientierten Unterricht – und der war in der Pandemie nur bedingt möglich, weil ja chemische Versuche zu Hause kaum durchführbar sind.

Wie man Kindern Lust auf das Fach macht

Dass sein Fach bei vielen jungen Menschen so unbeliebt ist, führt Anton auch darauf zurück, dass man von den Jugendlichen zu früh abstraktes Denken einfordert. „Das überfordert sie – und wenn sie keine Erfolgserlebnisse haben, meiden sie das Fach.“ Wenn man aber im Anfangsunterricht langsam und behutsam vorgehe, entwickelt man ein positiveres Verhältnis zur Chemie. „Experimente, die Kinder begeistern, kann man ja schon im Kindergarten und in der Volksschule machen.“

Hier geht es zum Download

Wer mehr über die Elemente erfahren will, kann hier das Periodensystem downloaden.

Für dich ausgesucht

Für dich ausgesucht

Für dich ausgesucht