APA - Austria Presse Agentur

Alles, was ihr bei Jan Böhmermanns Wien-Konzert verpasst habt

Ein Bilderbuch-Gitarren-Solo, ein eigener Song für Herbert Kickl und möglicherweise das motivierteste Orchester der Welt.

Der blassedünnejunge war am Mittwocheband mit dem Rundfunktanzorchester Ehrenfeld im Wiener Gasometer. Dort präsentierte er eine Auswahl seiner Viralitäten aus dem Neo Magazin Royale – und außerdem eine Reihe anderer Highlights. Denn wie wir alle spätestens seit Böhmermanns Video über Red Bull, Felix Baumgartner und ServusTV wissen, ist die politische Lage in Österreich eines seiner Herzensthemen.

Dementsprechend durfte ein eigens für Innenminister Herbert Kickl umgedichteter Song nicht fehlen.

Auch den Song “Deutschland ist wieder im Reichstag zurück” widmete Böhmermann eigens für das Land der Schluchtenscheißer um und nannte ihn kurzerhand “Das Volk ist im Nationalrat zurück”.

Auch die Begrüßung der ZuschauerInnen im Gasometer hatte einen ernsten Hintergrund: “Österreich, heute kill ich dich, du Hurenkind.” Damit zitiert Böhmermann einen Tweet der Autorin Stefanie Sargnagel, die mit dieser Aussage auf die Tatsache reagierte, dass nicht Hyäne Fischer, sondern die Sängerin Paenda für Österreich zum Song Contest nach Tel Aviv fährt. Der Boulevard griff den Tweet auf, riss ihn aus dem Zusammenhang und sorgte so wieder einmal dafür, dass Stefanie Sargnagel im Auge eines rechten Shitstorms steht, der sogar dazu führte, dass sie auf Twitter permanent gesperrt wurde.

Ein weiteres Highlight: Giulia Becker mit ihrem Song “Verdammte Scheide”, in der sie das Leben als Frau im Medienbusiness und anderen männerdominierten Branchen besingt.

Aber nicht alles an diesem wunderbaren Abend war politisch: Selbstverständlich ballerte Böhmi auch Hits wie “Baby Got Laugengebäck” oder seine sehr andächtige Version von “Ich hab Style und das Geld” in die Gehörgänge des Publikums. Und wer Böhmermanns Insta in den letzten Tagen und Wochen verfolgt hat, dem war klar, dass es einen Überraschungsgast geben müsse. Dieser erschien in Form von Mizzy Blue, dem Gitarristen von Bilderbuch, der eines seiner völlig argen Solos servierte.

An dieser Stelle bleibt noch das Orchester zu erwähnen: Möglicherweise haben die Drummerin und der Violinist an diesem Abend das Wort "Motivation" neu definiert. Noch nie hat jemand so schön "Toxic" gespielt – außer Britney Spears herself vielleicht.