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Wie Designerin Lena Hoschek mit männlichen Looks spielt

Kleider von Lena Hoschek, dabei denken Modefans an formvollendet in Szene gesetzte weibliche Kurven.

Für ihre neue Kollektion hat die Grazerin bei der Männermode "gewildert". Ein Widerspruch ist das nicht: Sanduhr-Silhouette geht auch mit starken Anleihen bei den strengen Klassikern aus der Herrengarderobe, zeigte die Show bei der Fashion Week Berlin. Und erstmals hat sie sich an Jeans gewagt.

Seit 2005 setzt das in der steirischen Landeshauptstadt gegründete Label auf von Vintage und traditionellen Stoffen inspirierte nostalgische Designs. Für Herbst und Winter 2019/20 hat sich die Kleidermacherin "Men at work", Männer bei der Arbeit, vorgenommen. Aus "seinem" Kasten borgte sie derbe Materialien, gedeckte Farben und fast die ganze Bandbreite klassischer Kleidungsstücke, denen sie wie gewohnt einen ordentlichen Schuss Sex-Appeal verpasste.

Die weibliche Version von Sherlock Holmes trägt bei Hoschek Blümchenkleid zum Harris-Tweed. Vom englischen Gärtner beeinflusste Outfits schmückten sich am späten Mittwochnachmittag auf dem Laufsteg im Berliner ewerk mit High Heels, und das Cowboy-Hemd wurde zum bodenlangen Kleid.

Krawatte für die Frau - warum auch nicht?

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Für scharf geschnittene Kostüme ließ sich die Steirerin nach eigenem Bekunden vom dreiteiligen Anzug der Hollywood-Größe Clark Gable anregen. Der britischen Pop-Ikone Noel Gallagher ist Hoscheks Version des Parka geschuldet. "Seine" Krawatte mit Siebziger-Jahre-Muster stand wohl Pate für ein Corsagenkleid. Auch Camouflage-Muster waren Thema. Anzüge kommen nicht nur in Blau oder Grau daher, sondern auch in Senfgelb und warmen Brauntönen.

Angetan haben es der Modemacherin besonders die Industriearbeiter und deren Arbeitsbekleidung. So landete sie automatisch bei Denim – erstmals in ihrer Kollektion. "Wir haben ewig am perfekten Schnitt gefeilt, um eine Jeans zu kreieren, die meinem Figurideal entspricht", gestand Hoschek vor der Präsentation. Sie wollte eine Jeans, "die super Kurven, einen tollen Hintern und eine schlanke Taille macht". Herausgekommen sei mit dem Modell "Norma" eine Hose, wie es sie vermutlich zuletzt zu Zeiten von Marylin Monroe gegeben habe.

Der "Raubzug" durch männliche Gefilde machte vor Kopfbedeckungen nicht Halt: Die Accessoires zur neuen Kollektion sind moderne Herrenhüte, Borsalinos und Schiebermützen. Taillengürtel dürfen bei Hoschek ohnehin nie fehlen. Die Models, angeführt von Franziska Knuppe, schritten in flachen Schnürstiefeln oder hohen Pumps über den als Perserteppich gestalteten Laufsteg.