YouTube | Conchita Wurst

Die Neuerfindung der Conchita Wurst

Österreichs berühmtester Popstar scheißt auf Glamour und wagt einen Neubeginn in Latex und Glibber.

Für dich ausgesucht

Habt ihr euch auch schon mal gefragt, wie es wohl aussehen würde, wenn der Gummimann aus der ersten Staffel American Horror Story in der U-Bahn-Station Schottenring herumschwänzeln würde? Wonder no more, denn Conchita Wurst ist hier, um euren Fragen ein Ende zu bereiten.

"Trash All The Glam" ist – abgesehen von einem einzelnen Song auf dem letzten Album – die erste eigene Musik von Conchita Wurst seit ihrem Debüt, und das liegt inzwischen vier Jahre zurück. Seither war Tom Neuwirths Kunstfigur viel: Life-Ball-Hostess, Amadeus-Moderatorin, Konzertsängerin der Wiener Symphoniker und EuroPride-Botschafterin. Popstar war Conchita Wurst nur noch in zweiter Linie.

Und ganz ehrlich: Wo sollte eine singende Dragqueen nach einem Song-Contest-Triumph musikalisch auch hin? Dramatische Balladen und großer Pomp, ein Pop-Leben lang? Eine derartige Blaupause für eine Kunstfigur wie sie gab es im Pop bislang nicht, Conchita muss sie selbst liefern. Es musste radikal sein, es musste eine Neuerfindung sein.

Nachdem der Release in den letzten Tagen auf Conchitas Instagram mit den Initialen T.O.M. angeteasert wurde, vermutete die Öffentlichkeit ein endgültiges Abtreten der bärtigen Lady. Tom Neuwirth hatte in der Vergangenheit mehrmals angedeutet, sich von ihr lösen zu wollen. Aber wie sagt man so schön? Alles hat ein Ende, nur die Wurst nicht.

Diesmal hat sie halt eine Latex-Pelle. Conchita – oder eben nur WURST – aalt sich In der U-Bahn-Station Schottenring (jedenfalls vermuten wir, dass es dort ist) in schleimigem Glibber, übt Exorzisten-Verrenkungen aus der Hölle und führt abschließend den wohl schönsten Rolltreppen-Tanz seit Christopher Walken in Fatboy Slims "Weapon of Choice" auf. Und ganz plötzlich ergibt Österreichs berühmtester Popstar wieder einen Sinn. Willkommen zurück.