Experten wollen längere Nutzungsdauer von Smartphones
Smartphones haben sich in den vergangenen Jahren zu den Leitgütern schlechthin entwickelt. "Sie haben das Auto abgelöst", sagte Hübner. Entsprechend ist auch die Nachfrage nach den Produkten. Durchschnittlich alle 2,7 Jahre wird ein neues Gerät angeschafft. Besonders bei Jugendlichen sei es üblich, bereits alle zwei Jahre - nach Ablauf eines Vertrages - auf ein neueres Produkt zu wechseln.
Dabei sind es laut der Studie von Hübner nur höchstens 30 Prozent der Österreicher, die tatsächlich immer das neueste Produkt haben wollen. Den restlichen zwei Dritteln sei dies nicht weiter wichtig. "Diese müssten ganz anders angesprochen werden", sagte die Wissenschafterin. Diese Konsumenten könnten auch erreichen, dass Handel und Hersteller wieder mehr auf Produkte mit längerer Lebensdauer setzen würden.
Tatsächlich ortete Josef Plank, Generalsekretär im Umweltministerium, eine Wandel in den Märkten. Vor allem bei den Autos würde nicht länger der Besitz, sondern die tatsächliche Nutzung zunehmend in den Mittelpunkt rücken. "Das war noch vor wenigen Jahren nicht denkbar", sagte Plank. Diese Entwicklung würde sich auch auf andere Märkte ausdehnen. Die nächste Generation habe Hübner zufolge auch eine völlig anderen Zugang zu Produkten. "Status spielt nicht mehr diese Rolle", sagte die Mitverfassering der Studie "Smartphones werden häufiger ersetzt als T-Shirts".
Um für bessere Nachhaltigkeit zu sorgen, sei aber trotzdem eine große Bewusstseinsbildung nötig. Und zwar sowohl beim Konsumenten als auch beim Handel. "Die schwächste Stelle bestimmt, wohin die Reise geht", sagte Plank. Ein erstes Ziel sei aber, die Zeitspanne bei der Nutzung eines Smartphones auf fünf Jahre zu steigern.
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